Ich habe heute eines gelernt, ich bin nicht der geborene Bartender. Warum? Dazu später mehr. Mein Hang zu Spirituosen, dem Gin im Besonderen, zu guten Cocktails und charmanten Abenden in einer Bar ist wohl mittlerweile allgemein bekannt. Und wenn nicht, dann eben jetzt. Das heißt aber nicht, dass ich mich bisher dazu berufen gefühlt habe, mir meine Getränke selber zubereiten zu wollen. Die Fähigkeit, ein Glas Wein einzuschenken oder vielleicht noch einen Aperol Spritz "zu bauen", hat mir bisher völlig gereicht - das "Mixen" eines Gin Tonics selbstverständlich mit eingeschlossen.

Heute aber habe ich den verstaubten Shaker nebst Jigger und Rührlöffel aus vergangenen, vermeintlichen Cocktailwahnzeiten der 90er Jahre aus dem Küchenschrank genommen, um, ehrlich gesagt, allem erst einmal eine Runde in der Spülmaschine zu gönnen. 20 Jahre des Vergessens haben viel Schmutz hinterlassen.
Jetzt stellt sich der geneigte Leser aller Wahrscheinlichkeit nach langsam die Frage, warum das alles? Nun, die Antwort ist ganz einfach! Ich musste mixen....shaken....und am Anfang erst mal duschen!
Schuld an alle dem ist
Herr Meyer, sein
Aufruf zur Blog Battle und
Nicole Weber communications, die für ihren Kunden
TeamSpirit und deren Marke
Sailor Jerry Spiced Carribean Rum im Rahmen des
BCB eine Veranstaltung durchführt, die
"Beyond Tiki - A Bartenders Night with Sailor Jerrys - BCB Monday"!
Soweit prima, was habe aber ich damit zu tun? Ich sitze schließlich für gewöhnlich VOR der Bar. Aber nein, in diesem Fall landete ich in jenem E-Mail-Verteiler, der dazu aufruft, einen Cocktail zu kreieren - mit Sailor Jerry Rum. Erst dachte ich, nett. Danke, Herr Meyer, dass Sie mich bedacht haben, aber wirklich, das kommt für mich nicht in Frage. Dann habe ich weiter gelesen. Jeder der Aufgeforderten, der ein entsprechendes Rezept auf seinem Blog veröffentlicht, wird automatisch zum Pre-Party-Dinner eingeladen und ist "VIP"-Gast der Beyond Tiki Night. Ok gewonnen, ich
bin käuflich, selbst wenn ich mir einen eigenen Drink dafür ausdenken muss. Ausdenken ist ja auch grundsätzlich nicht das Problem. Theorie war schon immer meine Stärke. Aber Praxis? Hallo, ich bin
Gast in Bars.
Aber bitte, gerne nehme ich jede Herausforderung an und wenn diese Cocktail shaken heißt, dann eben auch das. Nun kommen wir auch zu besagtem Shaker, der bis dato im Küchenregal schlummerte. Die Idee mir einen Shaker -Assistenten zu besorgen, habe ich schnell wieder verworfen, kam es mir doch irgendwie wie unlauterer Wettbewerb vor.
Das Barbesteck drehte somit also seine Runde in der Spülmaschine, um abends von mir zu Höherem mißbraucht zu werden. Ehrlich gesagt, hatte ich nach dem ersten Versuch eher das Gefühl, dass es genau andersherum gelaufen ist. Ich wurde vom Shaker mißbraucht - ein gemeiner Anschlag auf mich und meinen Pullover. Deckel ab - Inhalt auf mir. Ab dem 2. Versuch aber war eindeutig
ich auf der Siegerseite und der Shaker machte ausschließlich das, was ich wollte.
Damit führte er mich vor allem schlußendlich und unweigerlich zu meinem "Beyond Tiki" Cocktail. Eins sei vorweg genommen, ich finde, es es ist mehr ein "Beyond Beyond Tiki After Dinner Considering Wine Aspects Cocktail". Auch wenn der Rum einzig und allein und in ausreichender und dominierender Menge zum Einsatz kommt, so habe ich die Fruchtkomponente doch eher vernachlässigt, oder sagen wir, sie ist nur sehr dezent zum Einsatz gekommen, dafür aber, wen wundert's, in Richtung Wein gedacht.
Basis des Cocktails, den ich gerne (inspiriert von Herrn Meyer)
"Jerry's mud shower" nennen möchte, ist das "Coffee Cocktail" Rezept aus Jerry Thomas' Bartender Guide, 1887. Insofern passt Jerrys Matschdusche in doppelter Hinsicht. Im Glas jedenfalls macht dieses Getränk seinem Namen alle Ehre.
Jerry's mud shower6cl Sailor Jerry Rum
2cl Fernando de Castilla PX Sherry
1 cl Grand Marnier Cordon Rouge
1 Ei
2 (großzügige) Barlöffel Endrizzi Mostarda di Masetto Dulcis
Dash Orange Bitters
Garnitur: Orangenzeste
Glas: Cocktailschale
Rum, Sherry, Grand Marnier, Ei und Mostarda in einem Shaker mit Eis shaken. In eine Cocktailschale abseihen (double strain). Dash Orange Bitters. Glasrand mit Orangenzeste aromatisieren. Garnitur.
Man möge mir an dieser Stelle verzeihen, dass ich mangels Cocktailschale im Weinlounge Hamburg-Sortiment provisorisch zu einem Weinglas greifen musste.
Frau Kessler sagt: "Cheers!"
P.S. Wer die Links in diesem Beitrag aufmerksam verfolgt und hoffentlich fleißig angeklickt hat, hat unweigerlich bemerkt, dass ich gekauft bin, mich selbst verraten habe und es in keiner Weise bereue.
P.P.S. Ich rechne übrigens fest damit, dass
Herr Kappes in der Jury sitzt.
P.P.P.S. Zwei Freunde verdienen meinen größten Dank für ihre Inspiration und den Gedankenaustausch!
P.P.P.P.S Es ist tatsächlich so, dass es bei einer Ausnahme bleibt. Der Shaker wird nicht mehr angefasst, schließlich bin ich nicht zum Bartender geboren ...
Und hier die Rezepte der geschätzten Mitstreiter:Jerry O'NillSweet Smoking SailorAngry SailorGeneralkonsulat von Honolulu, kurz HonoluluSailor MoonPlum'd SailorOh sailor, where are though?Caretta SwizzleBlood & Jerry | Berliner Pferdenacken | Murder AhoyHula JerryPostcard at 7Jerry's Marmelade
Maui CoolerSailor's RulesSailor's Silver Sour
Sailor's Kiss
Sailor's hot spiced Wine
Sage sails
Sailor Bee
Jerry loves YvetteRocket Fuel
RoughneckReuber Mix Test Nr. 1.6The Sailor's SpiceFotos: Weinlounge Hamburg