17. April 2009

DIE KEHRSEITE DER MEDAILLE


Der Homo sapiens ist eine merkwürdige Spezies. Und manchmal kann man sich nur wundern.

An unseren beiden Ladentüren hängen "open"- und "closed"-Schilder, die je nach dem, was dem Kunden nach außen angezeigt werden soll, umgedreht werden. Daraus ergibt sich der logische Schluss, dass, liest man von außen "open", innen automatisch "closed" zu lesen ist.
Wie auch eine Medaille hat eben auch ein Blatt Papier (oder ein Schild) eine Kehrseite. Soweit eigentlich alles ganz logisch!?

Verwunderlich ist aber, und das passiert wirklich hin und wieder, dass Kunden denken, sie könnten den Laden nicht mehr verlassen, weil von innen an den Türen "closed" steht. Verwunderlich deswegen, weil es doch die gleiche Tür ist, durch die sie den Laden auch betreten haben.

Wird von unseren Kunden etwa angenommen, wir wollten sie mit dieser "absatzfördernden Maßnahme" im Laden festhalten, damit sie noch mehr Flaschen einkaufen, und haben deshalb heimlich die Türen hinter ihnen abgeschlossen?
Nein, nein, nein, wir können alle beruhigen. Raus ist bisher noch jeder gekommen - sogar ohne Einkauf, denn Kaufzwang herrscht bei uns sicher nicht.

Diskussionswürdig wäre einzig die Frage, ob in einem deutschsprachigen Land tatsächlich das Benutzen der englischen Wörter "open" und "closed" von Nöten ist. Gibt es doch die wunderbaren Worte "offen" und "geschlossen". Da "geschlossen" allerdings sehr lang ist und die Alternative "zu" irgendwie merkwürdig und zu umgangssprachlich klingt, haben wir uns für die englischen Pendants - pardon, natürlich Gegenstücke - entschieden. Es sei uns verziehen.

Foto: Weinlounge Hamburg

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