
Und genau hier tritt ein Phänomen auf, das wir schon mehrfach beobachtet haben, und uns zumindest durchaus zu Kopfschütteln animiert hat.
Wenn es nämlich darum geht, Degustationsnotizen nieder zu schreiben, wird die Handschrift der anderen Verkoster plötzlich sehr unleserlich, klein und gedrungen (was vermutlich dazu führt, dass man später Probleme bekommt das eigen Geschriebene noch zu entziffern). Und nicht nur das! Zum krönenden Abschluss wird der Kugelschreiber möglichst so auf den zuletzt geschriebenen Zeilen platziert, dass die Notiz bestmöglichst verdeckt ist.
Was soll das? Wir sind doch nicht in einer Klassenarbeit, bei der man dem Tischnachbarn die richtige Antwort nicht gönnt. Es gibt keine Noten, keine Zensuren und auch niemanden, der die Notizen kontrolliert. Liegt es am mangelnden Selbstvertrauen, dass das, was man aufgeschrieben hat, vom Nachbarn als Unsinn oder gar falsch eingestuft werden könnte?
Alles Quatsch.
Liebe Kollegen, Profis, Semi-Profis
und alle, die das Vergnügen haben, viel Wein zu probieren,
Ihre Degustationsnotizen sind Ihre und bleiben Ihre. Tun Sie sich selber den Gefallen und schreiben Sie so, dass Sie es auch später selber noch entziffern können. Sonst war doch jede Schreiberei für die Katz'! Das bewerten eines Weines ist subjektiv. Haben Sie genug Selbstvertrauen, um dazu zu stehen, wie Sie einen Wein finden - es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt nur schmeckt oder schmeckt nicht!
Und nun weg mit Stift und Zettel, heben Sie das Glas und genießen Sie den Schluck des Moments!
Ihr Mitverkoster
Foto: Weinlounge Hamburg
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