30. Juli 2010

Wein aus der "Fabrik"

Keine Panik! Hier handelt es sich nicht um Massenware oder ähnliches. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Hans-Joachim Klose ist in die Weinberge des Rheingau hinein geboren worden und im Hauptberuf IT-Systemarchitekt. Nebenberuflich ist er seit 1995 auch Winzer. Das lässt ihm eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit zu. Seine Kelter steht in einer ehemaligen, 100 Jahre alten Fabrik in Geisenheim, die nach und nach zusätzlich zu einer Event-Location umgebaut werden soll. Wie so viele Weinmacher im Rheingau baut „Jojo“, wie ihn seine Freunde nennen dürfen, ausschließlich Riesling an. Und der ist seine selbsternannte Passion. Er lässt den Trauben im Weinberg, genau so wie auch im Keller, viel Zeit. Meist füllt er seine Weine erst Mitte des Jahres ab und bringt sie dann auf den Markt. Neben seinen Rheingauer Wurzeln kann er aber die Begeisterung für seinen IT-Beruf auch in Sachen Wein nicht ganz verleugnen. Das Weingut Werk2 steht neben seinem Anspruch, erstklassige Rielsinge zu produzieren, ebenso für Kommunikation, Web2.0 und Networking. Klar, dass Hans-Joachim Klose, was Social Media betrifft, genauso weit vorne ist, wie im persönlichen Gespräch mit seinen Kunden.
Seine Weine heißen „Supernova“ oder „Dreamweaver“. Sogar „Fly me to the moon“ hat er einmal einen genannt. Die astronomische Reihe der Weine wurde aber ab 2008 von Begriffen aus der Welt der Informatik abgelöst. Wundert irgend jemanden das wirklich?
So ist „Dreamweaver“ in der Welt der Computerprogramme bekannt für seine Komplexität, seinen großen Funktionsumfang und einen hohen Preis, weshalb vielfach nur Profis dieses nutzen. Übersetzt bedeutet es quasi „Traumweber“. Und einen „Rieslingtraum“ hat der Herr Klose da in der Tat programmiert, oder sagen wir lieber gestrickt. Von allem anderen eher das Gegenteil. Das heißt nicht, dass wir ihm Komplexität absprechen wollen. Setzt man komplex aber mit kompliziert gleich, ist er das auf gar keinen Fall. Der „Dreamweaver“ Riesling aus Eltville ist ein unkomplizierter Zeitgenosse - elegant, mit typischer Nase und Geschmack von Pfirsich und ein wenig Zitrusfrucht sowie einer rassigen Säure, die aber keineswegs so knackig und aufdringlich daher kommt, wie bei anderen Rheingauer Kollegen. Seine Funktion ist denkbar einfach: trinken und Spaß daran haben. Und bei seinem Preis machen wir uns gar keine Sorgen. Für unter 10 Euro (auch bei uns im Online-Shop) ist das nicht nur etwas für Profis, sondern für jeden Rieslingliebhaber genießbar!

Werk2
Dreamweaver Eltville Riesling QbA trocken 2009
Rheingau, Deutschland
Euro 9,95 je 0,75l
(1l=€13,27) inkl. MwSt.


Fotos: Werk2 (1, 3), Weinlounge Hamburg (2)

28. Juli 2010

Williams naked

Wie bereits an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt, schreibt Frau Kessler ebenfalls für das Bartender Labor. Dabei geht es nicht so sehr um das Thema Wein, sondern viel mehr, die Welt der Bar, der Spirituosen und Cocktails im weitesten Sinne.

Den letzten Blogbeitrag für das Bartender Labor habe ich deswegen einem köstlichen Willimas (Christ) Birnen Brand aus unserem Sortiment gewidmet, der schon pur, also "naked", ein echter Fruchtgenuss ist. Grund genug Ihnen einen kleinen Auszug des Textes über die Destillerie und natürlich die Verkostungsnotiz auch im Weinlounge Hamburg Blog nicht vorzuenthalten.


Die Rede ist von der Gansloser Destillerie in Bad Dietzenbach auf der Schwäbischen Alb irgendwo zwischen Schwäbisch Gmünd und Ulm gelegen. Diese stellt bereits seit über 100 Jahren Brände, Geiste und Liköre her. Der Familienbetrieb der Familie Frey legt größten Wert auf Qualität. Bei ihren Destillaten verarbeiten sie hauptsächlich Obst von ihnen bekannten Obstbauern, verzichten auf Zugabe naturidentischer Zusätze und verwenden schlussendlich ausschließlich das Herzstück, nämlich den Destillationsmittelllauf, was eine Ausbeute von nur wenigen Litern bedeutet. Ihre formschöne Flasche nennen sie liebevoll Karaffe, da sie schon optisch zum Ausdruck bringen soll, was der Conaisseur vom Inhalt erwarten darf. Deshalb werden alle Destillate in limitierter Auflage produziert und reifen bis zu 20 Jahre in ihren Glasballons, was sie besonders weich und fruchtintensiv macht.

Holger Frey möchte nicht gerne als Obstbrenner, oder gar "Alkohol-Brenner", bezeichnet werden. Und schon gar nicht möchte er, dass sein Edelobstbrand bei den Spirituosen angesiedelt wird, was er per Definition natürlich ist. Vielmehr sieht er sich bei den Weinmachern in guter Gesellschaft, da genau wie bei der Traubenverarbeitung auch bei seinen Produkten Klima, Lage und schlussendlich der Macher eine sehr wesentliche Rolle spielen.

Gansloser "WIlliams Birnen Brand"

Gansloser "Karaffe"

Die Nase schüttelt ungläubig die Nasenflügel ob der geballten Frucht, die aus dem Probierglas emporsteigt. Der Duft erinnert sofort an eine frisch aufgeschnittene Birne mit ausgeprägter Reife. Im Mund setzt sich dieses Aromenerlebnis fort. Man denkt zunächst an Birnensaft, bevor man durch den milden Alkohol, der überhaupt nicht "sprittig" ist, daran erinnert wird, dass man einen Brand verkostet. Die Williams Birne breitet sich vollmundig und mit einer angenehmen Süße aus; ein weicher Brand, der's einem im Winter sicher nicht aufdringlich warm ums Herz macht und so auch im Sommer als Digestif glänzt. Die Länge ist perfekt und belegt noch lange die Zunge mit dem Kernobst.

Wen die Verwendung des Obstbrandes als Basis-Spirituose in Cocktails interessiert, ist selbstverständlich herzlich eingeladen, den kompletten Blog-Post "Die Geister, die ich rief..." mit allen Rezepten und Verkostungsnotizen zu lesen und auch dort, genauso wie hier, gerne einen Kommentar zu hinterlassen.... Mich jedenfalls würd's freuen!

Einen kleinen Haken gibt es freilich. Der Spaß am Sommermärchen ist nicht ganz günstig. Für die 35cl "Karaffe" muss man ca. €35,00 berappen.

Gansloser Destillerie
Williams Birnen Brand
40% vol
35cl für € 35,00
(1l=€100,00) inkl. MwSt.



Fotos: Gansloser Destillerie (1), Weinlounge Hamburg (2)

26. Juli 2010

Der Müller aus Thurgau aus Württemberg von PdE

Die Rebsorte Müller-Thurgau verdanken wir Professor Hermann Müller (1850-1927), der aus dem Schweizer Kanton Thurgau stammend im Rheingauer Geisenheim Weinbau studierte und im Jahr 1882 diese Neuzüchtung anpflanzte. In Wädenswil in der Schweiz wurde die Sorte an der dortigen Forschungsanstalt für Wein dann weiterentwickelt und 1913 nach ihrem Züchter benannt. Die auch Rivaner, nach seinen früher vermuteten Elternreben Riesling x Silvaner, genannte Rebsorte ist, wie man heute weiß, eine Kreuzung von Riesling x Madeleine Royale.

Normalerweise erwartet man bei einem Müller-Thurgau, einen leichten, eleganten Wein mit einem angenehmen Muskatton, vielleicht einem blumigen Aroma, einer unkomplizierten Frucht und mit milder Säure.

Normalerweise! Der aufmerksame Bildbetrachter hat sicherlich schön längst bemerkt, dass es sich in unserem Fall um einen neuerlichen Parfum der Erde-Wein handelt, hinter dem das Weinmacher-Duo Dr. Rainer Scholz und Andi Knauß steckt.

Wer den Müller-Thurgau noch aus dem vergangenen Jahr kennt, kann sich übrigens davon verabschieden. Wer einen noch ausdrucksstärkeren Wein mit Lagerpotenzial haben möchte, sollte jetzt aufmerksam weiter lesen.

Denn die Jungs haben sich hier ein neuerliches Husarenstück geleistet. Genau wie beim „Schillerwein“ konnten sie auch hier die Finger nicht vom Holzfass lassen und haben ihn natürlich rein gepackt. Ebenfalls zwar "nur" 2. Belegung in französischer Eiche (medium), aber heraus gekommen ist ein kleiner, vorwitziger Kraftprotz, der es mit jeder Burgunderrebsorte aufnehmen könnte.

Gott sei Dank, muss er das aber gar nicht. So eigenständig ist er. Stellen Sie sich einfach einen Salat aus roten und weißen Trauben und Rosinen mit einem Hauch Vanille vor. Bingo! Das ist dieser Müller-Thurgau. Das Etikett selbstverständlich in alter Parfum der Erde-Manier mit den GPS Koordinaten Weinguts versehen - 48° 47' 45" north und 009° 25' 01" east.

Aber nach himmelhoch jauchzend kommt immer ein zu Tode betrübt, denn auch hiervon sind uns keine 200 Flaschen zugeteilt worden, die nun, wie schon beim "Schillerwein" gerecht unter unseren Kunden „verteilt“ werden wollen. Oder einfacher: wer zuerst kommt mahlt zuerst.

Jüngst dachten wir übrigens, der perfekte Essensbegleiter für diesen ausdrucksstarken Wein wäre ein Kalbskotelett vom Grill mit ordentlich Sommertrüffel darüber gehobelt. Als relativ unspektakuläre Beilage haben wir uns Jamie Olivers Waldorfsalat* ausgesucht, um nicht zu sehr vom Fleisch abzulenken. Und was ist passiert? Sie können es sich sicher denken.
Ausgerechnet der Salat, und nicht das Kotelett, harmonierte perfekt mit dem Wein. Das leicht säuerliche Joghurt-Dressing, die angerösteten Walnüsse, die bitteren Endivien-Blätter, der milde Blauschimmelkäse und der Müller-Thurgau.....ein Gedicht! So ist das eben manchmal mit den Weinempfehlungen zum Essen. Gut, dass wir es jetzt besser wissen!

Parfum der Erde
48° 47' 45" north und 009° 25' 01" east
Müller-Thurgau QbA trocken 2009
Württemberg, Deutschland
Euro 12,95 je 0,75 (1l=€17,27)

Sie möchten den Wein online bestellen? Gerne und zwar hier!


*AUS ALT MACH NEU
Waldorfsalat Jamies Style
Für 4 New Yorker

Zutaten
4 große Hand voll verschiedener Salatblätter (z.B. Endivie, Rukola,
Römersalat, Frisée, Lollo Rosso), gewaschen und getrocknet
2 große Hand voll kernlose, halbierte weiße oder rote Weintrauben
3 mittelgroße Stangen Staudensellerie
ca. 100g Walnüsse, grob zerhackt
kleines Bund glatte Petersilie
1 roter Apfel (z.B. Braeburn oder Pink Lady)
150g Blauschimmelkäse (z.B. Roquefort)

Für das Salatdressing
1 gehäufter TL Dijon Senf
2 TL Weißweinessig
Olivenöl von guter Qualität
1 gehäufter TL Joghurt natur
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Salatblätter und Trauben in einer großen Salatschüssel vermengen. Mit einem Sparschäler die äußeren Fäden der Selleriestangen vorsichtig entfernen, diese dann schräg in dünne Scheiben schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Die Walnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze anrösten. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden. Trennen Sie die Petersilienblätter von den Stielen (diese bitte aufheben). hacken diese und geben die Petersilie ebenfalls zu dem Salat. Für das Dressing die ebenfalls klein gehackten Stiele zusammen mit dem Dijon Senf und dem Weißweinessig in ein mittelgroßes Marmeladenglas geben und dreimal so viel Olivenöl hinzufügen. Ebenfalls den Joghurt sowie Salz und Pfeffer dazu geben. Den Deckel zuschrauben und shaken, was das Zeug hält. Anschließend kurz probieren und ggf. mit Olivenöl, Essig oder Joghurt nachjustieren. Das fertige Dressing über den Salat geben, so dass alle Blätter gerade genug abbekommen. Den Apfel in Stifte (wie Streichhölzer) schneiden und über dem Salat verteilen. Ebenso die Walnüsse. Alles schön – am besten mit den Händen – vermischen. Auf Salattellern oder einer großen Platte anrichten. Darauf achten, dass die Trauben und Walnüsse oben sind. Anschließend noch den Blauschimmelkäse darüber“bröseln“ und einen Schuss Olivenöl darüber träufeln..... Fertig!

Rezept frei übersetzt aus „Jamie’s America“ von Jamie Oliver erschienen bei Penguin Group



Foto: (1)Weinlounge Hamburg, (2) Abbildung von
„Jamie’s America“ von Jamie Oliver erschienen bei Penguin Group

19. Juli 2010

Fauler Meister Lampe

Riverine Rabbit – noch nie gehört? Macht nichts. Oder vielleicht doch, denn es handelt sich um eine Hasenart, von der es nur noch 200 Exemplare gibt. Nun denken Sie an, „Rammeln wie die Karnickel“? Eben nicht. Und genau da liegt der Hund, Entschuldigung der Hase, begraben.

Bei dieser Spezies handelt es sich um eine bedrohte Tierart, die ausschließlich in der südafrikanischen Weinbauregion Robertson beheimatet ist. Genauer gesagt in unmittelbarer Nähe der Weinberge des Weinguts Graham Beck, die ein Naturschutzgebiet und Wildreservat mit einschließen. Leider sind die männlichen Vertreter der Nagetiergattung lediglich an ausgiebigem Fressen interessiert und nicht mehr an Fortpflanzung. So sind die Körperausmaße der männlichen Tiere so umfangreich, dass an Sex nicht mehr zu denken ist.

Dem Wildreservat hat Graham Beck eine eigene Weinlinie gewidmet: The Game Reserve! Darunter ein reinsortiger Chenin Blanc, der den Riverine Rabbit als Motiv auf dem Etikett trägt. Ein Teil des Verkauferlöses dieser Wein-Kollektion wird zum einen für die Erhaltung der Fauna und Flora aufgewendet, zum anderen um Wege zu finden, die Vermehrung der Hasen zu forcieren – sei es durch künstliche Befruchtung oder „Diätkarantäne“.

Die Trauben für diesen Chenin Blanc wurden so lange wie möglich bis zur vollen Reife am Rebstock belassen, was ihm eine kräftige gelbe Farbe und satte Komplexität und den Duft nach reifen exotischen Früchten beschert. Lässt man in dann im Mund kreisen, schmeckt man einen ganzen Obstkorb: Ananas, Melone, Pfirsich und sonst noch allerhand Exotisches. Mit saftiger, opulenter Brillanz kommt er daher, die lang und knackig endet. Möchten Sie ihn zum Essen genießen, würden wir in diesem Fall vom Hasenbraten abraten und eher Spaghetti Carbonara empfehlen!



Graham Beck
The Game Reserve
Chenin Blanc 2009
Robertson, Südafrika
Euro 11,90 je 0,75 (1l=€15,87)

15. Juli 2010

Der Dichter und der Denker

Reden wir über eine merkwürdige Begebenheit rund um die Welt des Weins. Da heißt einer „Schillerwein“ und hat gar nichts mit dem großen Dichterfürsten und Dramatiker (Johann Christoph) Friedrich von Schiller zu tun. Vielmehr hat er seinen Namen vermutlich schon seit dem Mittelalter wegen seiner schillernden Farbe!



Schiller war Dichter, Dr. Rainer Scholz ist Denker – Querdenker. Bereits letztes Jahr hat er das mit seinen Erstlingsweinwerken bewiesen. Nun gibt es die Zweitauflage mit einem Neuzugang in der Parfum der Erde–Weinfamilie: seinem „Schillerwein“. Sie kennen „Schillerwein“ gar nicht? Kein Wunder, da er nur wenig produziert wird. In Deutschland ausschließlich in Württemberg unter der Bezeichnung „Rotling“.

60% Spätburgunder und 40% Riesling aus einem Weinberg, der wie immer durch die Geokoordinaten auf dem Etikett exakt benannt wird, sind von den Weinverrückten Dr. Rainer Scholz und Winzer Andi Knauß für diesen Wein verwendet worden. Und da sie immer versuchen, ein bisschen anders und vor allem mutiger als andere zu sein, haben sie dem Wein zudem ein wenig Lagerung in französischen Eichenholzfässern (2. Belegung)gegönnt. Der dadurch provozierte leichte Vanilleton macht sich bereits in der Nase bemerkbar, wo er wunderbar mit der fein-fruchtigen Erdbeernote harmoniert. Das Ganze setzt sich am Gaumen fort und beschert ihm einen wunderbaren, langen Verbleib auf der Zunge.

Leider sind keine 300 Flaschen davon produziert worden, so dass wir exklusiv für Hamburg als einer von zwei deutschen Fachhändlern nur knappe 128 davon abbekommen haben. Und weil außerdem das Hamburger Abendblatt den „Schillerwein heute zum „Wein der Woche“ gemacht hat, ist die Jagdsaison auf die paar Flaschen eröffnet....


Parfum der Erde
48° 46' 53" north

009° 22' 05" east

Schillerwein QbA trocken 2009

Württemberg, Deutschland


Euro 9,95 je 0,75 (1l=€13,27)




Foto: Weinlounge Hamburg

12. Juli 2010

Die 1. Twitter Proms Night in Hamburg hat stattgefunden









Am vergangenen Samstag war es soweit, die 1. Twitter Proms Night stieg in der Weinlounge Hamburg bei sommerlichen Temperaturen um nur 35°C. Ab 18.00h bis spät in die Nacht fand sich eine illustre Schar von Gästen bei uns zum Grillen, Fußball schauen und vor allem Wein trinken ein. Die Mischung war bunt und schnell kamen alle munter ins Gespräch.
Gefreut hat uns vor allem, dass sowohl die ein oder andere Weinleiche aus dem Kühlschrank mitgebracht worden ist, als auch (zumindest für uns) völlig Unbekanntes wie ein Porto Rosé.


Den Portwein hatten wir Uli Marsau, Inhaber des Restaurants Goldfisch, zu verdanken, der auch gleich das richtige Rezept mit im Gepäck hatte: Port und Tonic Water zu gleichen Teilen (kann natürlich je nach persönlichem Geschmack variiert werden) auf Eis in ein Glas füllen und eine Orangenzeste hineingeben. Umrühren, fertig! Was für ein Sommererfrischungsgetränk! Die Süße des Portweins wird durch das Tonic Water in die richtige Balance gebracht und die Orange macht es einfach herrlich frisch! Danke, Uli!
Eine der "Kühlschrankleichen" stellte sich ebenfalls als echter trinkbarer Glücksgriff heraus. Nach 2 Jahren Schonfrist zwischen Eiern, Salat und Aufschnitt ging's der "2007er Wertheimer Tauberklinge Rotling" an den Kragen. Der Sekt b.A. trocken aus Baden musste also nun dran glauben. Auch hier wieder für alle eine unbekannte Komponente: "Rotling", den man in Württemberg als "Schillerwein" bezeichnet. Aus Baden kommend müsste er eigentlich "Badisch Rotgold" heißen und entsprechend Grauburgunder und Spätburgunder enthalten. Warum hier trotzdem von "Rotling" die Rede ist, wird wohl erstmal ein Geheimnis bleiben. Spannend eben auch deshalb auch, weil es sich um einen Sekt handelt.

Und siehe da, Blubberwasser in zartrosa mit einer eleganten Frucht und keinerlei Alterungstönen. Zwar nur "trocken" und nicht "brut", aber bei den Damen der Runde sofort akzeptiert.

Die weitere Verkostungsstrecke ließ keine Wünsche offen - Schaumwein und Weißwein aller Couleur

wurden rauf und runter und von rechts nach links probiert und diskutiert. An reichlich Fleisch und Beilagen


fehlte es auch nicht, so dass die endgültig letzte Flasche um 2.30h geköpft und vernichtete wurde.





Unser Dank gilt allen, die da waren, mit uns getrunken, für die deutsche Nationalelf gebrüllt und die Kalbskoteletts und Entrecôtes platt gemacht haben! Besonders bedauerlich war allerdings, dass der Mitinitiator, der Direttore, leider kurzfristig nicht anreisen konnte. Der Besuch in Hamburg wird aber sicherlich bald nachgeholt - spätestens zur nächsten Twitter Proms Night!

Deshalb hoffen wir sehr, dass alle, die dieses Mal langfristig oder kurzfristig verhindert waren und doch noch absagen mussten, beim nächsten Mal dabei sind. Die 2. Twitter Proms Night wirft ihre Schatten jetzt schon voraus und wird selbstverständlich rechtzeitig via Twitter und Facebook angekündigt....



Fotos: Weinlounge Hamburg

Die Wiederentdeckung der Leidenschaft

Die Nachfrage nach Vinho Verde steigt von Jahr zu Jahr auch außerhalb der Ländergrenzen Portugals. Kein Wunder, dass die Winzerfamilie Meireles Ihr Familienweingut bereits Ende der 90er Jahre um 35ha erweitert hat, um diesem Boom um den „grünen“ Wein gerecht werden zu können.

Warum aber überhaupt „grüner“ (verde) Wein? Die Bezeichnung bezieht sich nicht auf die Farbe des Weins, sondern auf die im Norden Portugals befindliche Minho-Region, die aufgrund der frischeren Witterung grünere Landschaften hat als das restliche Land. Wenige wissen darüber hinaus, dass es ihn nicht nur als Weißwein, sondern ebenso als Rot- und Roséwein gibt, wenn gleich vornehmlich der weiße Vinho Verde exportiert wird; der rote Vinho Verde ist dagegen über Portugals Grenzen hinaus kaum bekannt.

Charakteristisch für Portugals Leichten ist sein spritzigen Charakter und sein feines Moussieren, da er mit natürlicher Kohlensäure versetzt wird.


Unser Vinho Verde „Seixoso“ der Quinta da Lixa, eine Cuvée aus den typischen Rebsorten Loureiro, Trajadura und Arinto zeigt genau diese charakteristischen Eigenschaften: eine frische, unaufdringliche Säure bei verführerischen Aromen von Zitrusfrüchten umhüllt von einem exotischen Negligé mit floralen Akzenten. Er tut genau das, was ein Vinho Verde tun soll, verführen und Leidenschaft wecken. Eiskalt genossen, ist er ein hervorragender Aperitif oder Sundowner. Aber auch zu leichten Salaten oder Schrimps mit Limonencreme macht er sich hervorragend. Und mit seinen leichten 9,5% Vol. Alkohol ist er selbst bei größter Sommerhitze ein passender Begleiter!

Quinta da Lixa | Vinho Verde Seixoso 2009 | DOC Vinho Verde, Portugal | Euro 5,95 je 0,75 (1l=€7,93)

1. Juli 2010

Die 1. Twitter Proms Night in Hamburg | Reminder









1. Twitter Proms Night


Statt "promenade" gibt's Falkenried-Piazza,
statt Konzert gibt's Wein!


Samstag | 10. Juli 2010 | ab 18.00h


Sie kennen Twitter? Bestens. Dann wissen Sie worum es geht!

Sie kennen Twitter nicht?
Macht auch nichts!
Twitter ist Microblogging in einem Netzwerk. Per Twitter können Kurznachrichten mit maximal 140 Zeichen versendet werden.

Egal, ob Sie twittern oder nicht, Sie sind herzlich eingeladen, an unserer
„1. Twitter Proms Night“ teilzunehmen, zu der sich twitternde Weinliebhaber aus ganz Deutschland außerhalb des Web2.0 im “richtigen Leben” treffen. Wir wollen „live“ gemeinsam Wein trinken und sofort persönlich darüber zu sprechen – statt mit max. 140 Zeichen darüber zu schreiben!

Der Clou: was getrunken wird, bestimmen Sie selbst!

Der Kostenbeitrag pro Person beträgt € 39,00 und beinhaltet Grillen „satt“ mit allem was dazu gehört, Mineralwasser und „Toilettenbenutzung“.
 Das Ganze findet natürlich bei uns in der Weinlounge Hamburg, Straßenbahnring 17, 20251 Hamburg statt!

Die ungewöhnlichen, vinophilen Rahmenbedingungen lauten wie folgt:

Für Wein, Weib und Gesang kann jeder selber sorgen; soll heißen, Probeflaschen, Raritäten aus dem Keller oder was weg muss, sind als Verkostungsmitbringsel mehr als herzlich willkommen. Alternativ kann selbstverständlich auf das Weinlounge-Sortiment zurückgegriffen werden - frei nach dem Motto "Wein gegen Bezahlung".




Das WM-Spiel um den 3. Platz ist selbstverständlich live und in Farbe mit dabei!






Verbindliche Anmeldungen bitte per E-Mail an marketing(at)weinlounge.com oder telefonisch unter 040 - 42 93 87 18. Gerne natürlich auch persönlich bei uns im Laden.

Wer den Hintergrund dieser Idee noch einmal in voller Länge nachlesen möchte, kann das hier tun...