Den letzten Blogbeitrag für das Bartender Labor habe ich deswegen einem köstlichen Willimas (Christ) Birnen Brand aus unserem Sortiment gewidmet, der schon pur, also "naked", ein echter Fruchtgenuss ist. Grund genug Ihnen einen kleinen Auszug des Textes über die Destillerie und natürlich die Verkostungsnotiz auch im Weinlounge Hamburg Blog nicht vorzuenthalten.

Die Rede ist von der Gansloser Destillerie in Bad Dietzenbach auf der Schwäbischen Alb irgendwo zwischen Schwäbisch Gmünd und Ulm gelegen. Diese stellt bereits seit über 100 Jahren Brände, Geiste und Liköre her. Der Familienbetrieb der Familie Frey legt größten Wert auf Qualität. Bei ihren Destillaten verarbeiten sie hauptsächlich Obst von ihnen bekannten Obstbauern, verzichten auf Zugabe naturidentischer Zusätze und verwenden schlussendlich ausschließlich das Herzstück, nämlich den Destillationsmittelllauf, was eine Ausbeute von nur wenigen Litern bedeutet. Ihre formschöne Flasche nennen sie liebevoll Karaffe, da sie schon optisch zum Ausdruck bringen soll, was der Conaisseur vom Inhalt erwarten darf. Deshalb werden alle Destillate in limitierter Auflage produziert und reifen bis zu 20 Jahre in ihren Glasballons, was sie besonders weich und fruchtintensiv macht.
Holger Frey möchte nicht gerne als Obstbrenner, oder gar "Alkohol-Brenner", bezeichnet werden. Und schon gar nicht möchte er, dass sein Edelobstbrand bei den Spirituosen angesiedelt wird, was er per Definition natürlich ist. Vielmehr sieht er sich bei den Weinmachern in guter Gesellschaft, da genau wie bei der Traubenverarbeitung auch bei seinen Produkten Klima, Lage und schlussendlich der Macher eine sehr wesentliche Rolle spielen.
Gansloser "WIlliams Birnen Brand"
Die Nase schüttelt ungläubig die Nasenflügel ob der geballten Frucht, die aus dem Probierglas emporsteigt. Der Duft erinnert sofort an eine frisch aufgeschnittene Birne mit ausgeprägter Reife. Im Mund setzt sich dieses Aromenerlebnis fort. Man denkt zunächst an Birnensaft, bevor man durch den milden Alkohol, der überhaupt nicht "sprittig" ist, daran erinnert wird, dass man einen Brand verkostet. Die Williams Birne breitet sich vollmundig und mit einer angenehmen Süße aus; ein weicher Brand, der's einem im Winter sicher nicht aufdringlich warm ums Herz macht und so auch im Sommer als Digestif glänzt. Die Länge ist perfekt und belegt noch lange die Zunge mit dem Kernobst.
Wen die Verwendung des Obstbrandes als Basis-Spirituose in Cocktails interessiert, ist selbstverständlich herzlich eingeladen, den kompletten Blog-Post "Die Geister, die ich rief..." mit allen Rezepten und Verkostungsnotizen zu lesen und auch dort, genauso wie hier, gerne einen Kommentar zu hinterlassen.... Mich jedenfalls würd's freuen!
Einen kleinen Haken gibt es freilich. Der Spaß am Sommermärchen ist nicht ganz günstig. Für die 35cl "Karaffe" muss man ca. €35,00 berappen.
Gansloser Destillerie
Williams Birnen Brand
40% vol
35cl für € 35,00
(1l=€100,00) inkl. MwSt.
Fotos: Gansloser Destillerie (1), Weinlounge Hamburg (2)
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