23. Dezember 2010

Grosses Kino - was sonst?

And action!
Normalerweise entsteht ein US amerikanischer Director’s Cut erst dann, wenn der entsprechende Spielfilm bereits (erfolgreich) in den Kinos gelaufen ist. Anders verhält es sich bei der gleichnamigen Weinlinie des Regisseurs Francis Ford Coppola. Hier ist der Filmemacher auch gleichzeitig Weinmacher, was impliziert, dass alle Weine der Director’s Cut-Linie unverfälscht und ganz im Sinne des Erfinders sind. Geprägt durch die Authentizität der Rebstöcke, des Terroirs, das Gespür des Weinmakers Corey Beck und am Ende auch den Willen des Meisters selber. Neben den reinsortigen Weinen dieser Kollektion, macht die außerordentliche Rotwein-Cuvée „Cinema“ ihrem Namen alle Ehre, denn sie hat alles, was ein guter Film, pardon Wein, braucht.

Der Hauptdarsteller Cabernet Sauvignon spielt sich im Plot der Blend mit seiner ausdrucksstarken Würze von Nelken und Zigarre und den wunderbaren und für den Charakter typischen Paprikaaromen deutlich in den Vordergrund. An seiner Seite in einer dominanten Nebenrolle nicht zu vernachlässigen ist der Zinfandel als Widersacher. Trumpft er doch mit seiner beeindruckenden Frucht, wie Himbeeren und Kirschen auf, und bietet seinem „Gegner“ gekonnt Paroli. In einer kleinen, aber feinen weiteren Nebenrolle findet sich der Cabernet Franc. Zuständig in dieser geschmackvollen Geschichte für die Eleganz.
Nach 18 Monaten aus der Filmkonserve französischer Barriques dem breiten Publikum präsentiert, ist die Tanninstruktur wunderbar weich und der Wein schmiegt sich samtig um die Zunge - gerade so wie der Zuschauer sich in seinen Kinosessel.

Ganz großes Kino nicht nur für ausgesprochene Cineasten, sondern vielmehr für Weinliebhaber mit dem Faible für das Besondere. Das perfekte (Weihnachts)Geschenk also für den Wein trinkenden Filmliebhaber! Cut!

Leider sind nur wenige Flaschen über den großen Teich gekommen, so dass wir schnelles Zugreifen empfehlen...

Francis Ford Coppola Winery
Director’s Cut Cinema 2007
Sonoma Coast, Kalifornien, USA
Euro 38,90 je 0,75l (1l=€51,87)

22. November 2010

Und sie lebt doch nicht (mehr)

Austern sind so eine Sache. Ähnlich wie andere Genussfreuden polarisieren sie und spalten die Genießerschaft in 2 Lager.  Aber glauben Sie uns, wenn wir sagen, dass dieses Austernrezept Sie durchaus bekehren dürfte. Vielleicht werden Sie die possierlichen Tierchen danach immer noch nicht roh essen können, aber so ist's halt auch echt lecker....


Dazu empfehlen wir ausnahmsweise keinen französichen Klassisker, sondern eine moderne Weißweincuvée aus dem Norden Italiens! "Doi Raps" heißt das gute Stück Wein aus dem Friaul, in dem sich Weißburgunder, Grauburgunder und Sauvignon Blanc vereinen. Das mag vielleicht genauso experimentierfreudig klingen, wie das Rezept mit dem Schalentier, aber einen Versuch ist es in beiden Fällen garantiert wert.


Warme Austern mit Fenchelschaum
Für 6 Austernfischer


Zutaten
½ Schalotte
200 ml Weißwein
18 Austern
200 ml Sahne
2 Eigelb
1 TL Fenchelsamen


Zubereitung
(1) Die Schalotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Wein aufkochen und die Schalotte darin 5 Minuten garen. (2) Die Austern in einen Topf geben, mit dem Wein übergießen und zugedeckt bei schwacher Hitze dämpfen, bis sie sich geöffnet haben. Die Schalentiere herausnehmen und die Deckelschalen entfernen. Achtung: hier ist ein Austernmesser gefragt! Den Austernsaft und den Wein auffangen und durch ein feines Sieb in einen Topf gießen. Mit der Sahne verrühren, die Fenchelsamen zugeben und einkochen lassen. (3) Die Sauce vom Herd nehmen, und erneut durch ein Sieb gießen. Anschließend die Eigelbe unterrühren und die Sauce mit dem Pürierstab schaumig aufschlagen. Die geöffneten Austern mit dem Schaum überziehen und 2 Minuten im 180°C heißen Ofen gratinieren. Anschließend noch mal ein wenig Schaum darüber geben und im Salzbett servieren.


Der Wein
Sie hätten einen Sancerre erwartet? Würde passen, möchten wir aber an dieser Stelle ausnahmsweise nicht empfehlen. Vielmehr beschreiten wir den Pfad der ungewöhnlichen Weinempfehlung und entführen Sie in das Land, das aussieht wie ein Stiefel. „Doi Raps“ heißt unsere Geheimwaffe, hinter der sich eine ungewöhnliche Cuvée aus Weißburgunder, Grauburgunder und Sauvignon Blanc verbirgt. Geografisch befinden wir uns im Norden von Italien, im Friaul, geschmacklich zwischen Ananas und kandierten Früchten. Und wenn Sie sich jetzt Fragen, ob das wirklich mit der Auster zusammengeht, dann können wir nur dringend empfehlen, genau  das auszuprobieren!

Russolo | Doi Raps IGT 2008 | Friaul, Italien | Euro 12,90 je 0,75l
(1l=€17,20)



Rezept ist frei entnommen aus Stéphane Reynauds "Vive la France! Das Kochbuch" erschienen im Christian Verlag

6. November 2010

Muss man getrunken haben?!

Normalerweise spricht man von der sprichwörtlichen Spitze des Eisberges. Wir haben gleich drei Bergspitzen im Angebot. Der „Tres Picos“ der Bodegas Borsao gehört zudem zu den „1001 Weinen, die Sie probiert haben sollten, bevor das Leben vorbei ist“, glaubt man dem gleichnamigen Buch von Neill Beckett.

Ob Sie die 1001 Weine voll machen möchten, bleibt ganz alleine Ihnen überlassen. Unseren kraftvollen Spanier sollten Sie aber in jedem Fall probieren, wenn Sie auf komplexe und konzentrierte Rotweine stehen.

Die ältesten Garnacha-Reben des Weinguts liefern die Trauben für diesen exzeptionellen Wein, der erst lange auf der Maische vergoren wird, bevor er in neuen Barriques zur Reifung lagern darf. Angepflanzt sind sie im kleinen Anbaugebiet Campo de Borja, das süd-östlich von Navarra und Rioja liegt, an den Hängen des berühmten Berges Moncayo.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Herbstspaziergang durch den Wald“ wäre wohl die treffendste Beschreibung für die Noten von Unterholz, Brombeere, Pflaume und Vanille, die sich sofort an Nase und Gaumen festklammern, wie Novembernebel am Waldboden. Die Farbe ist so tiefdunkelrot, wie die Stellen, wo kein Sonnenstrahl mehr durch das dichte Geäst dringt. Gönnen Sie dem Wein einen tiefen Atemzug kühler Herbstluft, bevor Sie ihn zur Gemütserhellung genießen!

Bodegas Borsao | Tres Picos Garnacha 2008 | Borja, Spanien
Euro 16,90 je 0,75l (1l=€22,53) 


Foto: Weinlounge Hamburg

13. Oktober 2010

Die süßeste Versuchung

seit es Wein und Nachtisch gibt!

Dieses süße Gold, na ja eigentlich müsste man sagen Rubinrot, aus dem kleinen Weinanbaugebiet Terra Alta im Nordosten Spaniens ist ein kleiner Geheimtipp. Benannt nach der Großmutter Josefina Piñol kann sich die Rebsorte Garnacha hier zu 100% in ihrer vollen Pracht präsentieren.

Fast likörartig bahnt sich der Vi dolç seinen Weg ins Glas, wo er träge zum Erliegen kommt. Sie brauchen Ihre Nase gar nicht tief hineinstecken, um die eingekochten roten Früchte wahrzunehmen.

Machen Sie die Augen zu und Sie würden denken, Hamburger Rote Grütze vor sich zu haben. Kirsche, Brombeere, Himbeere, Johannisbeeren - der komplette Beerenkorb offenbart sich dann auch im Mund begleitet von einer angenehmen Süße und leichten Karamellaromen, die er seinem 5-monatigen Ausbau in neuen französischen Eichenholzfässern zu verdanken hat. Und genau wegen dieses Gesamtkunstwerks braucht es einen adäquaten Nachtisch, der sich ein geschmackliches Stelldichein mit diesem Wein gibt. Ein besseres Denkmal hätten die Piñols ihrer Großmutter gar nicht setzen können!

Celler Piñol | Josefina Piñol Vi dolç 2007 | Terra Alta, Spanien
Euro 13,80 je 0,5l (1l=€27,60)


Ach so, das adäquate Dessert?!

Hier kommt der ultimative, wahnsinnige, beeindruckende, fulminante, fantastische Schokoladenkick! Unser Rendevouz für „Josefina Piñol“. Ein Traumpaar, das sich gesucht und gefunden hat! Nur backen und die Flasche öffnen müssten Sie selber, um das Paar zu einem Happy End zu führen!

Schokotörtchen mit zerfließendem Herz

35g Mehl, gesiebt
40g Puderzucker, gesiebt
80g gemahlene Mandeln
2 Eiweiß, gequirlt
80g Butter, geschmolzen
160g Zartbitterschokolade, geschmolzen
4 kleine Stücke Zartbitterschokolade á 10g
Himbeeren als Garnitur

Den Ofen auf 150 Grad vorheizen. Mehl, Puderzucker, gemahlene Mandeln, Eiweiß, Butter und geschmolzene Schokolade gut verrühren. Die Hälfte der Masse in 4 ofenfeste, sparsam gefettete, kleine Souffléförmchen (Durchmesser etwa 10cm) verteilen, jeweils ein Stück Schokolade hinein geben und mit der restlichen Teigmasse auffüllen. 20 Minuten im Ofen backen – so lange jedenfalls bis der Teig durchgebacken ist. Aus dem Ofen nehmen, 5 Minuten ruhen lassen, dann auf Dessertteller stürzen. Mit Himbeeren servieren. Und selbstverständlich Josefina Piñol dazu genießen!

Mehr geht nicht!

28. September 2010

Der Beweis | Beyond Tiki Blog Battle

Wie im vorherigen Blogbeitrag bereits ausführlich erläutert, liegt Frau Kessler das Cocktailmixen fern. Im Zuge der Beyond Tiki Blog Battle allerdings ließ es sich nicht ganz vermeiden, einen Shaker zur Hand zu nehmen, um das geforderte Rezept kreieren zu können. Warum mir eigentlich kein gerührter Drink oder irgendetwas "Build in Glass" eingefallen ist, weiß ich auch nicht so genau - unter Tatverdacht steht aber das Ei, das in "Jerry's mud shower" zur Verwendung gekommen ist.

Dem Druck via Facebook an jenem Abend, meine Shakekünste als Video zu dokumentieren, nachgebend


habe ich Versuch No. 6 per iPhone Video festgehalten..... Zu meinem und auch Ihrem Glück, ist Versuch No. 1 undokumentiert geblieben, was eine kluge Entscheidung war, denn


 ----- immerhin aber sehr schnell zum Namen des Cocktails führte


 In diesem Sinne lehnen Sie sich zurück und genießen diesen meinen kurzen und einmaligen Ausflug an den Shaker........

22. September 2010

Schlammdusche und andere Unfälle | Beyond Tiki Blog Battle

Ich habe heute eines gelernt, ich bin nicht der geborene Bartender. Warum? Dazu später mehr. Mein Hang zu Spirituosen, dem Gin im Besonderen, zu guten Cocktails und charmanten Abenden in einer Bar ist wohl mittlerweile allgemein bekannt. Und wenn nicht, dann eben jetzt. Das heißt aber nicht, dass ich mich bisher dazu berufen gefühlt habe, mir meine Getränke selber zubereiten zu wollen. Die Fähigkeit, ein Glas Wein einzuschenken oder vielleicht noch einen Aperol Spritz "zu bauen", hat mir bisher völlig gereicht - das "Mixen" eines Gin Tonics selbstverständlich mit eingeschlossen.

Heute aber habe ich den verstaubten Shaker nebst Jigger und Rührlöffel aus vergangenen, vermeintlichen Cocktailwahnzeiten der 90er Jahre aus dem Küchenschrank genommen, um, ehrlich gesagt, allem erst einmal eine Runde in der Spülmaschine zu gönnen. 20 Jahre des Vergessens haben viel Schmutz hinterlassen.

Jetzt stellt sich der geneigte Leser aller Wahrscheinlichkeit nach langsam die Frage, warum das alles? Nun, die Antwort ist ganz einfach! Ich musste mixen....shaken....und am Anfang erst mal duschen!

Schuld an alle dem ist Herr Meyer, sein Aufruf zur Blog Battle und Nicole Weber communications, die für ihren Kunden TeamSpirit und deren Marke Sailor Jerry Spiced Carribean Rum im Rahmen des BCB eine Veranstaltung durchführt, die "Beyond Tiki - A Bartenders Night with Sailor Jerrys - BCB Monday"!

Soweit prima, was habe aber ich damit zu tun? Ich sitze schließlich für gewöhnlich VOR der Bar. Aber nein, in diesem Fall landete ich in jenem E-Mail-Verteiler, der dazu aufruft, einen Cocktail zu kreieren - mit Sailor Jerry Rum. Erst dachte ich, nett. Danke, Herr Meyer, dass Sie mich bedacht haben, aber wirklich, das kommt für mich nicht in Frage. Dann habe ich weiter gelesen. Jeder der Aufgeforderten, der ein entsprechendes Rezept auf seinem Blog veröffentlicht, wird automatisch zum Pre-Party-Dinner eingeladen und ist "VIP"-Gast der Beyond Tiki Night. Ok gewonnen, ich bin käuflich, selbst wenn ich mir einen eigenen Drink dafür ausdenken muss. Ausdenken ist ja auch grundsätzlich nicht das Problem. Theorie war schon immer meine Stärke. Aber Praxis? Hallo, ich bin Gast in Bars.


Aber bitte, gerne nehme ich jede Herausforderung an und wenn diese Cocktail shaken heißt, dann eben auch das. Nun kommen wir auch zu besagtem Shaker, der bis dato im Küchenregal schlummerte. Die Idee mir einen Shaker -Assistenten zu besorgen, habe ich schnell wieder verworfen, kam es mir doch irgendwie wie unlauterer Wettbewerb vor.

Das Barbesteck drehte somit also seine Runde in der Spülmaschine, um abends von mir zu Höherem mißbraucht zu werden. Ehrlich gesagt, hatte ich nach dem ersten Versuch eher das Gefühl, dass es genau andersherum gelaufen ist. Ich wurde vom Shaker mißbraucht - ein gemeiner Anschlag auf mich und meinen Pullover. Deckel ab - Inhalt auf mir. Ab dem 2. Versuch aber war eindeutig ich auf der Siegerseite und der Shaker machte ausschließlich das, was ich wollte.

Damit führte er mich vor allem schlußendlich und unweigerlich zu meinem "Beyond Tiki" Cocktail. Eins sei vorweg genommen, ich finde, es es ist mehr ein "Beyond Beyond Tiki After Dinner Considering Wine Aspects Cocktail". Auch wenn der Rum einzig und allein und in ausreichender und dominierender Menge zum Einsatz kommt, so habe ich die Fruchtkomponente doch eher vernachlässigt, oder sagen wir, sie ist nur sehr dezent zum Einsatz gekommen, dafür aber, wen wundert's, in Richtung Wein gedacht.

Basis des Cocktails, den ich gerne (inspiriert von Herrn Meyer) "Jerry's mud shower" nennen möchte, ist das "Coffee Cocktail" Rezept aus Jerry Thomas' Bartender Guide, 1887. Insofern passt Jerrys Matschdusche in doppelter Hinsicht. Im Glas jedenfalls macht dieses Getränk seinem Namen alle Ehre.



Jerry's mud shower

6cl Sailor Jerry Rum
2cl Fernando de Castilla PX Sherry
1 cl Grand Marnier Cordon Rouge
1 Ei
2 (großzügige) Barlöffel Endrizzi Mostarda di Masetto Dulcis
Dash Orange Bitters

Garnitur: Orangenzeste
Glas: Cocktailschale

Rum, Sherry, Grand Marnier, Ei und Mostarda in einem Shaker mit Eis shaken. In eine Cocktailschale abseihen (double strain). Dash Orange Bitters. Glasrand mit Orangenzeste aromatisieren. Garnitur.

Man möge mir an dieser Stelle verzeihen, dass ich mangels Cocktailschale im Weinlounge Hamburg-Sortiment provisorisch zu einem Weinglas greifen musste.

Frau Kessler sagt: "Cheers!"


P.S. Wer die Links in diesem Beitrag aufmerksam verfolgt und hoffentlich fleißig angeklickt hat, hat unweigerlich bemerkt, dass ich gekauft bin, mich selbst verraten habe und es in keiner Weise bereue.

P.P.S. Ich rechne übrigens fest damit, dass Herr Kappes in der Jury sitzt.

P.P.P.S. Zwei Freunde verdienen meinen größten Dank für ihre Inspiration und den Gedankenaustausch!

P.P.P.P.S Es ist tatsächlich so, dass es bei einer Ausnahme bleibt. Der Shaker wird nicht mehr angefasst, schließlich bin ich nicht zum Bartender geboren ...

Und hier die Rezepte der geschätzten Mitstreiter:

Jerry O'Nill
Sweet Smoking Sailor
Angry Sailor
Generalkonsulat von Honolulu, kurz Honolulu
Sailor Moon
Plum'd Sailor
Oh sailor, where are though?
Caretta Swizzle
Blood & Jerry | Berliner Pferdenacken | Murder Ahoy
Hula Jerry
Postcard at 7
Jerry's Marmelade
Maui Cooler

Sailor's Rules
Sailor's Silver Sour
Sailor's Kiss
Sailor's hot spiced Wine
Sage sails
Sailor Bee
Jerry loves Yvette

Rocket Fuel
Roughneck

Reuber Mix Test Nr. 1.6
The Sailor's Spice



Fotos: Weinlounge Hamburg

21. September 2010

Der glueckliche Jaeger

Mit diesem ungewöhnlichen Bordeaux gibt es erstmalig
eine Exklusivabfüllung für die Weinlounge Hamburg.
„Le Chasseur Heureux“ (der glückliche Jaeger) ist eine Cuvée aus 95% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon, was an sich schon ungewöhnlich ist, da ein nahezu rebsortenreiner Cabernet Franc im Bordeaux kaum mehr gemacht wird. Die Reben sind bereits 45 – 50 Jahre alt, deshalb konnten wir auch die Bezeichnung „Vieilles Vignes“ vergeben. Das Etikett zeigt im übrigen das Familienwappen der Familie Jaeger und ist somit in doppelter Hinsicht etwas ganz Besonderes!

Die Farbe dieses Lieblingsweins ist ein tiefes Purpurrot
mit dunkel Lila Reflexen und einer wunderbaren Dichte.
Die Nase erinnert vom ersten Moment an einen Korb
voller Waldbeeren. Insbesondere der Duft von Brom-
beeren und Heidelbeeren sticht angenehm hervor.
Was in der Nase begonnen hat, geht im Mund weiter.
Frucht pur, seidige Tannine und mit einem Hauch Würze – ein Gaumenschmeichler par excellence, der außerdem durch einen langen Nachhall glänzt. Kombiniert mit jeder Art von Fleischgerichten, besonders aber zu Geschmortem oder Ente mit Rotkohl im bevorstehenden Winter, ist er ein Hochgenuss!

Chateau Perayne
„Le Chasseur Heureux“ 2005
Vieilles Vignes • Bordeaux Rouge
Bordeaux • Frankreich
Euro 19,90 je 0,75l (1l=Euro 26,53)

You  wanna try? Buy! 

17. September 2010

3. Wineries Flight Night | Review

Am vergangenen Freitag war es wieder soweit. 9 Winzer aus aller Welt nebst über 70 Gästen fanden sich zur 3. Wineries Flight Night in der Weinlounge Hamburg ein. Die Aufregung war groß, ob auch alle eingeladenen Weinmacher ihren Weg nach Hamburg finden würden, hörten wir erst am Vormittag noch von kleineren Pannen bei der Anreise. Spätestens um 19.30h waren sie dann aber alle versammelt, so dass wir die Pforten für alle weindurstigen Gäste aufmachen konnten. Parallel wurde auch der Grill seiner Bestimmung zugeführt!

Und dann wurde probiert! Zunächst nahmen sich die meisten die frischen Rieslinge von Werk2 "Dreamweaver" und "Supernova" aus dem Rheingau vor oder den Schaumwein Cape Classique Brut in weiß und rosé von Graham Beck aus Stellenbosch. Ein schöner Auftakt, der wunderbar zu den zahlreichen Roten überleiten konnte. Dazwischen durfte sich allerdings keiner den herrlichen Rosé von Delheim oder den etwas kräftigeren, weiß gekelterten Spätburgunder der Shelter Winery aus Baden entgehen lassen. Genauso wenig natürlich wie den frisch abgefüllten, württembergischen "Parfum der Erde"-Riesling. Alle Winzer oder Weingutsvertreter selbstverständlich zum Ausschank persönlich anwesend! Ja, auch die aus Südafrika. Genauso wie im übrigen auch die beiden waschechten Spanier Juañjo Galcera Piñol vom gleichnamigen Weingut Celler Piñol, Terra Alta, und Sergio Pereletegui, Exportmanager der Bodegas Carchelo aus Jumilla, die jeweils ihre komplette Rotwein-Range zum Besten gaben.



Insgesamt  haben unsere am Ende 11 Weinexperten von 9 Weingütern 34 Weine zum ausgiebigen Probieren geöffnet. Auch wenn wir an dieser Stelle nicht alle Winzer genannt haben, so möchten wir uns doch bei jedem einzelnen auf's allerherzlichste für die Zeit, die sie sich genommen haben, bedanken!!! Es war ein toller Abend! Gleiches gilt natürlich für unsere treuen Kunden, Stammgäste und Erstbesucher, die das Event zu dem gemacht haben, was es war: ein voller Erfolg!

Ach so. Warum es keine Fotos gibt?

Weil die Kamera zwar in Stellung gebracht war, wir aber vor lauter Plaudern, Grillen und Weine erklären ganz vergessen haben, sie zur Hand zu nehmen. Freiwillige als Fotografen für die nächste Wineries Flight Night sind also gerne gesehen und freier Eintritt ist garantiert, damit auch wir statt Kopfkino bleibende Bildererinnerungen als Beweis haben! Bewerbungen nehmen wir ab sofort gerne per Kommentar entgegen!

15. September 2010

Der 5. Food Market Hamburg ...

... ist nun schon wieder 1,5 Wochen alt und war wieder mal ein großer Spaß! "Aus der Region für die Region" rufen die Veranstalter, der Obst- und Gemüse Großmarkt Hamburg und Der Feinschmecker" als Motto auf den Plan, wenn etwa 100 Aussteller ihr Angebot zum Besten geben. Rund 40.000 Besucher wollte man trotz bestechendem Hamburger Spätsommersonnenscheins gezählt haben. Wir jedenfalls haben uns und mit unseren Gästen gut unterhalten und immer mit dem richtigen Wein im Glas! Bis zum nächsten Jahr am 1. Septemberwochenende im Großmarkt!


Und was trinken Sie...?
Krauß & Koegler

Liebevoll dekoriert...
...und beschriftet!

If you wanna try - buy
www.weinloungeonline.de


Fotos: Weinlounge Hamburg

6. September 2010

Dritter Winzerrummel mit hochkarätiger Besetzung - upcoming Friday!



NICHT VERPASSEN!!!

Die Weinlounge Hamburg geht mit Ihrer „Wineries Flight Night“ in die 3. Runde. Am Freitag, 10. September 2010, ab 20.00h findet erneut jenes Winzerspektakel statt, zu dem ein knappes Dutzend Weinmacher aus ganz Europa und Übersee den Weg nach Hamburg, in den Straßenbahnring 17, finden. Verkostet wird unkonventionell und im Plauderton. Die Gäste, also Sie, sind wie immer aufgefordert, von Winzer zu Winzer zu „flanieren“, zu probieren und sich, wenn Sie möchten, Geschichten rund um Weingut, Reben und Weine erzählen zu lassen.

Nach bereits zwei erfolgreichen Ausgaben dieser Veranstaltung, jeweils im Frühjahr und Herbst, ist es uns erneut gelungen, ein knappes Dutzend unserer hochkarätigen Weinmacher davon zu überzeugen, im September zu uns nach Hamburg zu reisen, um hier, wo ihre Weine mit Enthusiasmus und Leidenschaft bei uns verkauft werden, diese auch ihren Kunden persönlich vorzustellen. Bei der Weinlounge Hamburg “Wineries Flight Night” stehen die eingeladenen Winzer im Rampenlicht und dürfen ihren ganzen Stolz präsentieren - ihre Weine.


Mit von der Partie sind dieses Mal:

Claudia Schütz | Schug Winery | Carneros, Kalifornien, USA – Walter Schug ist Claudia Schütz’ Vater, der vor über 30 Jahren von Deutschland nach Kalifornien ging, um Wein zu machen. Heute ist er fast eine Legende und seine Weine schmecken legendär. Wenn wir seinen Chardonnay ausgepackt haben, versprechen wir, dass Ihnen Puligny-Montrachet und nicht Carneros durch den Kopf schießen wird!

Hans-Bert Espe | Shelter Winery | Baden, Deutschland
– Shelter ist Englisch und heißt Luftschutzbunker. Und genau in so einem auf einem ehemaligen kanadischen Luftwaffenstützpunkt hat die Shelter Winery Ihren Weinkeller. Hans-Bert Espe und seine Frau Silke Wolf bauen ausschließlich Pinot Noir in Südbaden an und zwar einen Frankreich Klon, der sehr burgundische Weine verspricht!

Hans-Joachim Klose | Werk2 | Rheingau, Deutschland – Aus dem Werk2 in Geisenheim kommen Weine vom Ur-Rheingauer und Computerspezialisten „Jojo“ Klose. Denn nicht von ungefähr gibt er seinen Rieslingen Namen aus der EDV-Sprache. Darunter finden sich der erstklassige  „Dreamweaver“ und sein Einstiegsmodul „Small Talk“. 


Dr. Rainer Scholz und Andi Knauß | Parfum der Erde | Württemberg, Deutschland
-  Ein Nicht-Winzer & ein Winzer, ein Rebell & ein Talent, ein Wirtschaftsmanger & ein Weinmacher, zwei Visionäre. Zusammen die „Enfants terribles“ der Weinmacherzunft par excellence! Sie bauen Regent in Barriques aus und vinifizieren ihren Riesling wie ein Großes Gewächs. Dabei verlieren sie niemals den Terroir-Gedanken aus den Augen. Der Boden spielt eine zentrale Rolle bei dem gemeinsamen Weinprojekt „Parfum der Erde“, weshalb jedes Etikett die GPS-Koordinaten der Weinbergs verrät.

Juanjo Galcera Piñol | Celler Piñol | Terra Alta, Spanien – Die Winzerfamilie pflegt ihre Weinberge wie ihren Vorgarten, nennt einen Wein „heilige Natur“ (Sacra Natura) und arbeitet strikt biologisch. Das Terra Alta ist zudem eine der aufstrebenden Regionen Spaniens und Celler Piñol unterstreicht das auf beeindruckende Weise mit erfreulich modernen Weinen aus internationalen Rebsorten.

Sergio Pereletegui | Bodegas Carchelo | Jumilla, Spanien
– Das spanische Anbaugebiet Jumilla ist im Nordosten Spaniens zu finden und der Erfolg der Bodegas Carchelo begründet sich auf der für diese Gegend typischen Rebsorte Monastrell. Mit der mutigen Neugestaltung ihrer Etiketten hat das Weingut den letzten Schritt gemacht, um begründet auf alter Weinbautradition einer erfolgreichen Zukunft entgegenzusehen. 

Nora Sperling | Delheim Winery | Stellenbosch, Südafrika – Nora ist eine alte Bekannte in der Weinlounge Hamburg. Ihr Vater und Seele des Weinguts, „Spatz“ Sperling, feierte jüngst seinen 80. Geburtstag. Seit den frühen 60er Jahren bereits ist er in Sachen Wein am Fuße des Simonsbergs in Stellenbosch umtriebig. Die dort einzigartigen Klimabedingungen sind seit jeher Garant für herausragende Weine mit fast europäisch anmutender Eleganz. Heute wird das Weingut, das bereits seit 1699 existiert, von seinen beiden Kindern Nora und Viktor geführt.

Wolfram Sandberg | Kleine Zalze Winery | Stellenbosch, Südafrika – Dem Weingut  Kleine Zalze ist zwar ein Golfplatz angeschlossen, sportlicher finden wir es aber, ihre Weine zu probieren, die sich alle durch ihre Ausdrucksstärke und Rebsortentypizität zu profilieren wissen. Chenin Blanc ist Chenin Blanc, Pinotage ist Pinotage – ohne wenn und aber.

Alec Louw | Graham Beck Winery | Franschhoek, Stellenbosch – Über das Weingut Graham Beck gibt es so unglaublich viele Geschichten zu erzählen. In allererster Linie natürlich über die großartigen (Schaum-) Weine, die dort produziert werden. In zweiter Linie aber auch über die Liebe des Besitzers zu Rennpferden, die seiner Frau zu Skulpturen, das „eigene“ Naturschutzgebiet mit den „fetten Hasen“, die vom Aussterben bedroht sind und die Tatsache, dass ein Graham Beck Methode Cap Classique Rosé zur Inauguration Nelson Mandelas ausgeschenkt worden ist.


Der Kostenbeitrag für die Veranstaltung beträgt pro Person Euro 20,00. Darin enthalten sind alle Verkostungsweine, Wasser sowie Leckeres vom Grill, falls das Wetter mitspielt.

Voranmeldungen in der Weinlounge Hamburg, ob persönlich, per Telefon unter 040 – 42 93 87 18 oder via E-Mail an marketing@weinlounge.com nehmen wir gerne entgegen. Den Kostenbeitrag zahlen Sie dann einfach vor Ort!

17. August 2010

Herr Krauß und sein Gespür für Wein

Manchmal ist der Weg, auf dem Weine zu uns finden, durchaus kurios. Oder sagen wir lieber ungewöhnlich. Bei Lukas Krauß, der den "sozialen Medien" mehr als aufgeschlossen ist, war es eine forsche Anfrage via Facebook. Kurz und knapp die Frage, ob wir nicht einmal seine Weine probieren möchten - ganz unverbindlich versteht sich. Nun, wie Sie unten weiter lesen können, haben wir Lukas’ Weine probiert, für gut befunden und uns ins Regal gestellt. Wieder einmal hat uns ein Wein gefunden und nicht umgekehrt - genauso wie es schon bei "Parfum der Erde" der Fall war.

Wenn einer erst 22 Jahre alt ist, wie Lukas, dann darf man ihn mit Fug und Recht als Jungspund bezeichnen. Besonders dann, wenn er sich in einem Business bewegt, in dem man eigentlich mit 35 Jahren noch als „Nachwuchs“ gilt. Sei’s drum. Lukas Krauß macht sich Gedanken. Über seine Weinberge, seinen Wein, seine Etiketten, sein Marketing. Er denkt ganzheitlich. Und das Ergebnis spricht für ihn und seine Produkte.

Chapeau Krauß
Wie das geht? Zufall ist es jedenfalls nicht. Lukas Krauß hat sein Handwerk bei Martin Franzen gelernt, dem derzeitigen Weingutsverwalter von Müller-Catoir. Von ihm hat er den Ansatz übernommen, mit viel Fleiß und Geduld das Beste aus seinen Reben zu machen, statt den Wein erst im Keller veredeln zu wollen. Er verbringt viel Zeit draußen, beobachtet das Wachstum seiner Pflanzen und bringt mit präzisem Laubschnitt, sorgfältiger Bodenbearbeitung und Handlese zur Geltung, was seine Lößböden leisten können.


Mit seinem „Chapeau Krauß“ hat er auf jeden Fall bisher bei uns einen guten Start hingelegt! Scheurebe, Riesling, Müller Thurgau finden sich in dieser tollen, sommerlichen Weißweincuvée wieder. Die Säure ist harmlos, ganz im Gegensatz zur Frucht, die der Wein dem Müller-Thurgau zu verdanken hat. Der Riesling sorgt darüber hinaus für ein bisschen Pepp, so wie die Scheurebe für den herrlichen Duft in der Nase verantwortlich ist. Ein erfrischender Tropfen, der Sie sicherlich sehr gerne auch noch bis weit über den Herbst hinaus begleiten wird.     


Hut abm Herr Krauß!

Wer es nicht erwarten kann, das Schätzchen ins Glas zu bekommen, kann sich die ein oder andere Flasche ganz bequem im Internet in unserem Online-Shop bestellen...

Weingut Krauß
"Chapeau Krauß"
QbA trocken 2009
Pfalz, Deutschland                   
Euro 5,95 je 0,75l (1l=€7,93) inkl. MwSt.



Foto: Andreas Durst

12. August 2010

Kiwi-Power

Das neuseeländische Weinanbaugebiet Marlborough auf der Südinsel liegt eingebettet zwischen den Flüssen Wairau und Opawa. An der Deltamündung der beiden Ströme, und damit nahe am Pazifik gelegen, befinden sich die Weinberge der Region Dillons Point, benannt nach ihrem einstigen Besitzer Constantin Dillon, Sohn eines englischen Herzogs. Und genau hier, wo der Sauvignon Blanc eine unglaublich lange Reifeperiode genießen darf, hat das bis heute familiengeführte Weingut Giesen, das seit über 20 Jahren Wein macht, einen Teil seiner Weinberge.

Nun gut, es ist kein Cloudy Bay, aber der ist auch nicht das Maß aller Dinge. Giesen setzt eigene Maßstäbe. Die Kurzbeschreibung wäre: rundum Sauvignon Blanc. Die lange Version lautet eher so: helles Gelb ergreift das Glas und lässt vorwitzig grünliche Reflexe aufblitzen. Schnappt man sich einen Schluck, kommt genau das, was die Nase vorher schon erhaschen durfte: Johannisbeere, Stachelbeere, ein bißchen Grapefruit, vielleicht Passionsfrucht, ganz wenig grasige Noten, dafür Zitrus. Gerade so, als würde man in Rio de Janeiro über einen Obstmarkt wandern.


Die Temperaturen von Brasilien wird es bei uns wahrscheinlich so schnell nicht (mehr) haben, aber ein bißchen wehmütige Erinnerung daran darf man sich jawohl ins Glas einschenken. Bei aller Frucht kommt übrigens die Eleganz nicht zu kurz; wer also mit einem Fruchtkompott rechnet, hat leider weit gefehlt. Eher ein ‚salade de fruits frais’ mit ebenso frischer und harmonsicher Säure findet sich hier im Dessertschälchen – äh Gläschen!

Wenn es Sie nicht gerade in unsere Ecke verschlägt, können Sie den Wein selbstverständlich ganz bequem über unseren Online-Shop bestellen!

GIESEN
Dillons Point Vineyards Sauvignon Blanc 2009
Marlborough, Neuseeland
Euro 8,95 je 0,75 (1l=€11,93)


Fotos: Google (1), Weinlounge Hamburg (2)

2. August 2010

Sommertemperatursturzblues

Die Temperaturen haben zwar, Gott sei Dank, noch lange nichts mit Winter zu tun, aber so einen leicht gekühlten Rotwein in Ehren sollte niemand verwehren. Bei 20°C ist der nämlich durchaus ein probates Mittelchen gegen den kleinen Sommertemperatursturzblues.

Bereits seit Mitte des 12. Jahrhunderts existiert Château de Lascaux im kleinen Örtchen Vacquière am Fuße der Cevennen und gilt als eins der bedeutendsten Weingüter der Appellation Pic Saint-Loup. 20km vom Mittelmeer entfernt, ist das Klima durch heiße Sommertage und kühle Nächte sowie die kalten Winde des Mistral und Tramontana geprägt. Das bedeutet aber auch lange Reifeperioden für die Trauben, worin sich das ungewöhnlich lange Reife- und Lagerungspotenzial der Weine dieser Gegend begründet. Die typischen Rebsorten sind Syrah, Grenache, Mourvèdre und Cinsault, die hier auf besonders kalksteinigen Böden wachsen.


Der Wein wartet mit einem intensiven Rot im Glas auf. Aufgrund seiner Jugend schleichen sich hier und da schöne violette Farbentrückungen ein. Der Australier würde vermutlich „GSM“ auf’s Etikett schreiben, was der Franzose deutlich vornehmer als Cuvée de Grenache, Syrah et Mourvèdre bezeichnet. Kirsche ist die dominierende Frucht in dieser Komposition, in der aber auch Brombeere und Johannisbeere mitmischen. Fast meint man, die kalten Winde schmecken zu können, weht es einem doch ein wenig kühl um die Zunge. Oder sind das doch die Kräuter- und Kaffeearomen, die so schmeichelnd den Gaumen umwerben? Ein kompaktes, aber unaufdringliches Kraftpaket, das schnurrende Tannine und eine streichelzarte Säure hat und zu keiner Zeit ein unangenehmer Languedoc-Rabauke ist. Vielmehr gibt er den sanften Stubentiger, den man gerne jeden Abend um sich haben möchte.

Sie möchten die Schnurrkatze gerne auch bei sich zu Hause haben - den kuscheligen Südfranzosen gibt es hier!

Château de Lascaux
Château de Lascaux Rouge 2008 AOC
Pic Saint-Loup, Coteaux du Languedoc, Frankreich

0,75l für 10,95 (1l = Euro 14,60)
 inkl. MwSt.


Foto: Weinlounge Hamburg

30. Juli 2010

Wein aus der "Fabrik"

Keine Panik! Hier handelt es sich nicht um Massenware oder ähnliches. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Hans-Joachim Klose ist in die Weinberge des Rheingau hinein geboren worden und im Hauptberuf IT-Systemarchitekt. Nebenberuflich ist er seit 1995 auch Winzer. Das lässt ihm eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit zu. Seine Kelter steht in einer ehemaligen, 100 Jahre alten Fabrik in Geisenheim, die nach und nach zusätzlich zu einer Event-Location umgebaut werden soll. Wie so viele Weinmacher im Rheingau baut „Jojo“, wie ihn seine Freunde nennen dürfen, ausschließlich Riesling an. Und der ist seine selbsternannte Passion. Er lässt den Trauben im Weinberg, genau so wie auch im Keller, viel Zeit. Meist füllt er seine Weine erst Mitte des Jahres ab und bringt sie dann auf den Markt. Neben seinen Rheingauer Wurzeln kann er aber die Begeisterung für seinen IT-Beruf auch in Sachen Wein nicht ganz verleugnen. Das Weingut Werk2 steht neben seinem Anspruch, erstklassige Rielsinge zu produzieren, ebenso für Kommunikation, Web2.0 und Networking. Klar, dass Hans-Joachim Klose, was Social Media betrifft, genauso weit vorne ist, wie im persönlichen Gespräch mit seinen Kunden.
Seine Weine heißen „Supernova“ oder „Dreamweaver“. Sogar „Fly me to the moon“ hat er einmal einen genannt. Die astronomische Reihe der Weine wurde aber ab 2008 von Begriffen aus der Welt der Informatik abgelöst. Wundert irgend jemanden das wirklich?
So ist „Dreamweaver“ in der Welt der Computerprogramme bekannt für seine Komplexität, seinen großen Funktionsumfang und einen hohen Preis, weshalb vielfach nur Profis dieses nutzen. Übersetzt bedeutet es quasi „Traumweber“. Und einen „Rieslingtraum“ hat der Herr Klose da in der Tat programmiert, oder sagen wir lieber gestrickt. Von allem anderen eher das Gegenteil. Das heißt nicht, dass wir ihm Komplexität absprechen wollen. Setzt man komplex aber mit kompliziert gleich, ist er das auf gar keinen Fall. Der „Dreamweaver“ Riesling aus Eltville ist ein unkomplizierter Zeitgenosse - elegant, mit typischer Nase und Geschmack von Pfirsich und ein wenig Zitrusfrucht sowie einer rassigen Säure, die aber keineswegs so knackig und aufdringlich daher kommt, wie bei anderen Rheingauer Kollegen. Seine Funktion ist denkbar einfach: trinken und Spaß daran haben. Und bei seinem Preis machen wir uns gar keine Sorgen. Für unter 10 Euro (auch bei uns im Online-Shop) ist das nicht nur etwas für Profis, sondern für jeden Rieslingliebhaber genießbar!

Werk2
Dreamweaver Eltville Riesling QbA trocken 2009
Rheingau, Deutschland
Euro 9,95 je 0,75l
(1l=€13,27) inkl. MwSt.


Fotos: Werk2 (1, 3), Weinlounge Hamburg (2)

28. Juli 2010

Williams naked

Wie bereits an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt, schreibt Frau Kessler ebenfalls für das Bartender Labor. Dabei geht es nicht so sehr um das Thema Wein, sondern viel mehr, die Welt der Bar, der Spirituosen und Cocktails im weitesten Sinne.

Den letzten Blogbeitrag für das Bartender Labor habe ich deswegen einem köstlichen Willimas (Christ) Birnen Brand aus unserem Sortiment gewidmet, der schon pur, also "naked", ein echter Fruchtgenuss ist. Grund genug Ihnen einen kleinen Auszug des Textes über die Destillerie und natürlich die Verkostungsnotiz auch im Weinlounge Hamburg Blog nicht vorzuenthalten.


Die Rede ist von der Gansloser Destillerie in Bad Dietzenbach auf der Schwäbischen Alb irgendwo zwischen Schwäbisch Gmünd und Ulm gelegen. Diese stellt bereits seit über 100 Jahren Brände, Geiste und Liköre her. Der Familienbetrieb der Familie Frey legt größten Wert auf Qualität. Bei ihren Destillaten verarbeiten sie hauptsächlich Obst von ihnen bekannten Obstbauern, verzichten auf Zugabe naturidentischer Zusätze und verwenden schlussendlich ausschließlich das Herzstück, nämlich den Destillationsmittelllauf, was eine Ausbeute von nur wenigen Litern bedeutet. Ihre formschöne Flasche nennen sie liebevoll Karaffe, da sie schon optisch zum Ausdruck bringen soll, was der Conaisseur vom Inhalt erwarten darf. Deshalb werden alle Destillate in limitierter Auflage produziert und reifen bis zu 20 Jahre in ihren Glasballons, was sie besonders weich und fruchtintensiv macht.

Holger Frey möchte nicht gerne als Obstbrenner, oder gar "Alkohol-Brenner", bezeichnet werden. Und schon gar nicht möchte er, dass sein Edelobstbrand bei den Spirituosen angesiedelt wird, was er per Definition natürlich ist. Vielmehr sieht er sich bei den Weinmachern in guter Gesellschaft, da genau wie bei der Traubenverarbeitung auch bei seinen Produkten Klima, Lage und schlussendlich der Macher eine sehr wesentliche Rolle spielen.

Gansloser "WIlliams Birnen Brand"

Gansloser "Karaffe"

Die Nase schüttelt ungläubig die Nasenflügel ob der geballten Frucht, die aus dem Probierglas emporsteigt. Der Duft erinnert sofort an eine frisch aufgeschnittene Birne mit ausgeprägter Reife. Im Mund setzt sich dieses Aromenerlebnis fort. Man denkt zunächst an Birnensaft, bevor man durch den milden Alkohol, der überhaupt nicht "sprittig" ist, daran erinnert wird, dass man einen Brand verkostet. Die Williams Birne breitet sich vollmundig und mit einer angenehmen Süße aus; ein weicher Brand, der's einem im Winter sicher nicht aufdringlich warm ums Herz macht und so auch im Sommer als Digestif glänzt. Die Länge ist perfekt und belegt noch lange die Zunge mit dem Kernobst.

Wen die Verwendung des Obstbrandes als Basis-Spirituose in Cocktails interessiert, ist selbstverständlich herzlich eingeladen, den kompletten Blog-Post "Die Geister, die ich rief..." mit allen Rezepten und Verkostungsnotizen zu lesen und auch dort, genauso wie hier, gerne einen Kommentar zu hinterlassen.... Mich jedenfalls würd's freuen!

Einen kleinen Haken gibt es freilich. Der Spaß am Sommermärchen ist nicht ganz günstig. Für die 35cl "Karaffe" muss man ca. €35,00 berappen.

Gansloser Destillerie
Williams Birnen Brand
40% vol
35cl für € 35,00
(1l=€100,00) inkl. MwSt.



Fotos: Gansloser Destillerie (1), Weinlounge Hamburg (2)

26. Juli 2010

Der Müller aus Thurgau aus Württemberg von PdE

Die Rebsorte Müller-Thurgau verdanken wir Professor Hermann Müller (1850-1927), der aus dem Schweizer Kanton Thurgau stammend im Rheingauer Geisenheim Weinbau studierte und im Jahr 1882 diese Neuzüchtung anpflanzte. In Wädenswil in der Schweiz wurde die Sorte an der dortigen Forschungsanstalt für Wein dann weiterentwickelt und 1913 nach ihrem Züchter benannt. Die auch Rivaner, nach seinen früher vermuteten Elternreben Riesling x Silvaner, genannte Rebsorte ist, wie man heute weiß, eine Kreuzung von Riesling x Madeleine Royale.

Normalerweise erwartet man bei einem Müller-Thurgau, einen leichten, eleganten Wein mit einem angenehmen Muskatton, vielleicht einem blumigen Aroma, einer unkomplizierten Frucht und mit milder Säure.

Normalerweise! Der aufmerksame Bildbetrachter hat sicherlich schön längst bemerkt, dass es sich in unserem Fall um einen neuerlichen Parfum der Erde-Wein handelt, hinter dem das Weinmacher-Duo Dr. Rainer Scholz und Andi Knauß steckt.

Wer den Müller-Thurgau noch aus dem vergangenen Jahr kennt, kann sich übrigens davon verabschieden. Wer einen noch ausdrucksstärkeren Wein mit Lagerpotenzial haben möchte, sollte jetzt aufmerksam weiter lesen.

Denn die Jungs haben sich hier ein neuerliches Husarenstück geleistet. Genau wie beim „Schillerwein“ konnten sie auch hier die Finger nicht vom Holzfass lassen und haben ihn natürlich rein gepackt. Ebenfalls zwar "nur" 2. Belegung in französischer Eiche (medium), aber heraus gekommen ist ein kleiner, vorwitziger Kraftprotz, der es mit jeder Burgunderrebsorte aufnehmen könnte.

Gott sei Dank, muss er das aber gar nicht. So eigenständig ist er. Stellen Sie sich einfach einen Salat aus roten und weißen Trauben und Rosinen mit einem Hauch Vanille vor. Bingo! Das ist dieser Müller-Thurgau. Das Etikett selbstverständlich in alter Parfum der Erde-Manier mit den GPS Koordinaten Weinguts versehen - 48° 47' 45" north und 009° 25' 01" east.

Aber nach himmelhoch jauchzend kommt immer ein zu Tode betrübt, denn auch hiervon sind uns keine 200 Flaschen zugeteilt worden, die nun, wie schon beim "Schillerwein" gerecht unter unseren Kunden „verteilt“ werden wollen. Oder einfacher: wer zuerst kommt mahlt zuerst.

Jüngst dachten wir übrigens, der perfekte Essensbegleiter für diesen ausdrucksstarken Wein wäre ein Kalbskotelett vom Grill mit ordentlich Sommertrüffel darüber gehobelt. Als relativ unspektakuläre Beilage haben wir uns Jamie Olivers Waldorfsalat* ausgesucht, um nicht zu sehr vom Fleisch abzulenken. Und was ist passiert? Sie können es sich sicher denken.
Ausgerechnet der Salat, und nicht das Kotelett, harmonierte perfekt mit dem Wein. Das leicht säuerliche Joghurt-Dressing, die angerösteten Walnüsse, die bitteren Endivien-Blätter, der milde Blauschimmelkäse und der Müller-Thurgau.....ein Gedicht! So ist das eben manchmal mit den Weinempfehlungen zum Essen. Gut, dass wir es jetzt besser wissen!

Parfum der Erde
48° 47' 45" north und 009° 25' 01" east
Müller-Thurgau QbA trocken 2009
Württemberg, Deutschland
Euro 12,95 je 0,75 (1l=€17,27)

Sie möchten den Wein online bestellen? Gerne und zwar hier!


*AUS ALT MACH NEU
Waldorfsalat Jamies Style
Für 4 New Yorker

Zutaten
4 große Hand voll verschiedener Salatblätter (z.B. Endivie, Rukola,
Römersalat, Frisée, Lollo Rosso), gewaschen und getrocknet
2 große Hand voll kernlose, halbierte weiße oder rote Weintrauben
3 mittelgroße Stangen Staudensellerie
ca. 100g Walnüsse, grob zerhackt
kleines Bund glatte Petersilie
1 roter Apfel (z.B. Braeburn oder Pink Lady)
150g Blauschimmelkäse (z.B. Roquefort)

Für das Salatdressing
1 gehäufter TL Dijon Senf
2 TL Weißweinessig
Olivenöl von guter Qualität
1 gehäufter TL Joghurt natur
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Salatblätter und Trauben in einer großen Salatschüssel vermengen. Mit einem Sparschäler die äußeren Fäden der Selleriestangen vorsichtig entfernen, diese dann schräg in dünne Scheiben schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Die Walnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze anrösten. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden. Trennen Sie die Petersilienblätter von den Stielen (diese bitte aufheben). hacken diese und geben die Petersilie ebenfalls zu dem Salat. Für das Dressing die ebenfalls klein gehackten Stiele zusammen mit dem Dijon Senf und dem Weißweinessig in ein mittelgroßes Marmeladenglas geben und dreimal so viel Olivenöl hinzufügen. Ebenfalls den Joghurt sowie Salz und Pfeffer dazu geben. Den Deckel zuschrauben und shaken, was das Zeug hält. Anschließend kurz probieren und ggf. mit Olivenöl, Essig oder Joghurt nachjustieren. Das fertige Dressing über den Salat geben, so dass alle Blätter gerade genug abbekommen. Den Apfel in Stifte (wie Streichhölzer) schneiden und über dem Salat verteilen. Ebenso die Walnüsse. Alles schön – am besten mit den Händen – vermischen. Auf Salattellern oder einer großen Platte anrichten. Darauf achten, dass die Trauben und Walnüsse oben sind. Anschließend noch den Blauschimmelkäse darüber“bröseln“ und einen Schuss Olivenöl darüber träufeln..... Fertig!

Rezept frei übersetzt aus „Jamie’s America“ von Jamie Oliver erschienen bei Penguin Group



Foto: (1)Weinlounge Hamburg, (2) Abbildung von
„Jamie’s America“ von Jamie Oliver erschienen bei Penguin Group

19. Juli 2010

Fauler Meister Lampe

Riverine Rabbit – noch nie gehört? Macht nichts. Oder vielleicht doch, denn es handelt sich um eine Hasenart, von der es nur noch 200 Exemplare gibt. Nun denken Sie an, „Rammeln wie die Karnickel“? Eben nicht. Und genau da liegt der Hund, Entschuldigung der Hase, begraben.

Bei dieser Spezies handelt es sich um eine bedrohte Tierart, die ausschließlich in der südafrikanischen Weinbauregion Robertson beheimatet ist. Genauer gesagt in unmittelbarer Nähe der Weinberge des Weinguts Graham Beck, die ein Naturschutzgebiet und Wildreservat mit einschließen. Leider sind die männlichen Vertreter der Nagetiergattung lediglich an ausgiebigem Fressen interessiert und nicht mehr an Fortpflanzung. So sind die Körperausmaße der männlichen Tiere so umfangreich, dass an Sex nicht mehr zu denken ist.

Dem Wildreservat hat Graham Beck eine eigene Weinlinie gewidmet: The Game Reserve! Darunter ein reinsortiger Chenin Blanc, der den Riverine Rabbit als Motiv auf dem Etikett trägt. Ein Teil des Verkauferlöses dieser Wein-Kollektion wird zum einen für die Erhaltung der Fauna und Flora aufgewendet, zum anderen um Wege zu finden, die Vermehrung der Hasen zu forcieren – sei es durch künstliche Befruchtung oder „Diätkarantäne“.

Die Trauben für diesen Chenin Blanc wurden so lange wie möglich bis zur vollen Reife am Rebstock belassen, was ihm eine kräftige gelbe Farbe und satte Komplexität und den Duft nach reifen exotischen Früchten beschert. Lässt man in dann im Mund kreisen, schmeckt man einen ganzen Obstkorb: Ananas, Melone, Pfirsich und sonst noch allerhand Exotisches. Mit saftiger, opulenter Brillanz kommt er daher, die lang und knackig endet. Möchten Sie ihn zum Essen genießen, würden wir in diesem Fall vom Hasenbraten abraten und eher Spaghetti Carbonara empfehlen!



Graham Beck
The Game Reserve
Chenin Blanc 2009
Robertson, Südafrika
Euro 11,90 je 0,75 (1l=€15,87)

15. Juli 2010

Der Dichter und der Denker

Reden wir über eine merkwürdige Begebenheit rund um die Welt des Weins. Da heißt einer „Schillerwein“ und hat gar nichts mit dem großen Dichterfürsten und Dramatiker (Johann Christoph) Friedrich von Schiller zu tun. Vielmehr hat er seinen Namen vermutlich schon seit dem Mittelalter wegen seiner schillernden Farbe!



Schiller war Dichter, Dr. Rainer Scholz ist Denker – Querdenker. Bereits letztes Jahr hat er das mit seinen Erstlingsweinwerken bewiesen. Nun gibt es die Zweitauflage mit einem Neuzugang in der Parfum der Erde–Weinfamilie: seinem „Schillerwein“. Sie kennen „Schillerwein“ gar nicht? Kein Wunder, da er nur wenig produziert wird. In Deutschland ausschließlich in Württemberg unter der Bezeichnung „Rotling“.

60% Spätburgunder und 40% Riesling aus einem Weinberg, der wie immer durch die Geokoordinaten auf dem Etikett exakt benannt wird, sind von den Weinverrückten Dr. Rainer Scholz und Winzer Andi Knauß für diesen Wein verwendet worden. Und da sie immer versuchen, ein bisschen anders und vor allem mutiger als andere zu sein, haben sie dem Wein zudem ein wenig Lagerung in französischen Eichenholzfässern (2. Belegung)gegönnt. Der dadurch provozierte leichte Vanilleton macht sich bereits in der Nase bemerkbar, wo er wunderbar mit der fein-fruchtigen Erdbeernote harmoniert. Das Ganze setzt sich am Gaumen fort und beschert ihm einen wunderbaren, langen Verbleib auf der Zunge.

Leider sind keine 300 Flaschen davon produziert worden, so dass wir exklusiv für Hamburg als einer von zwei deutschen Fachhändlern nur knappe 128 davon abbekommen haben. Und weil außerdem das Hamburger Abendblatt den „Schillerwein heute zum „Wein der Woche“ gemacht hat, ist die Jagdsaison auf die paar Flaschen eröffnet....


Parfum der Erde
48° 46' 53" north

009° 22' 05" east

Schillerwein QbA trocken 2009

Württemberg, Deutschland


Euro 9,95 je 0,75 (1l=€13,27)




Foto: Weinlounge Hamburg

12. Juli 2010

Die 1. Twitter Proms Night in Hamburg hat stattgefunden









Am vergangenen Samstag war es soweit, die 1. Twitter Proms Night stieg in der Weinlounge Hamburg bei sommerlichen Temperaturen um nur 35°C. Ab 18.00h bis spät in die Nacht fand sich eine illustre Schar von Gästen bei uns zum Grillen, Fußball schauen und vor allem Wein trinken ein. Die Mischung war bunt und schnell kamen alle munter ins Gespräch.
Gefreut hat uns vor allem, dass sowohl die ein oder andere Weinleiche aus dem Kühlschrank mitgebracht worden ist, als auch (zumindest für uns) völlig Unbekanntes wie ein Porto Rosé.


Den Portwein hatten wir Uli Marsau, Inhaber des Restaurants Goldfisch, zu verdanken, der auch gleich das richtige Rezept mit im Gepäck hatte: Port und Tonic Water zu gleichen Teilen (kann natürlich je nach persönlichem Geschmack variiert werden) auf Eis in ein Glas füllen und eine Orangenzeste hineingeben. Umrühren, fertig! Was für ein Sommererfrischungsgetränk! Die Süße des Portweins wird durch das Tonic Water in die richtige Balance gebracht und die Orange macht es einfach herrlich frisch! Danke, Uli!
Eine der "Kühlschrankleichen" stellte sich ebenfalls als echter trinkbarer Glücksgriff heraus. Nach 2 Jahren Schonfrist zwischen Eiern, Salat und Aufschnitt ging's der "2007er Wertheimer Tauberklinge Rotling" an den Kragen. Der Sekt b.A. trocken aus Baden musste also nun dran glauben. Auch hier wieder für alle eine unbekannte Komponente: "Rotling", den man in Württemberg als "Schillerwein" bezeichnet. Aus Baden kommend müsste er eigentlich "Badisch Rotgold" heißen und entsprechend Grauburgunder und Spätburgunder enthalten. Warum hier trotzdem von "Rotling" die Rede ist, wird wohl erstmal ein Geheimnis bleiben. Spannend eben auch deshalb auch, weil es sich um einen Sekt handelt.

Und siehe da, Blubberwasser in zartrosa mit einer eleganten Frucht und keinerlei Alterungstönen. Zwar nur "trocken" und nicht "brut", aber bei den Damen der Runde sofort akzeptiert.

Die weitere Verkostungsstrecke ließ keine Wünsche offen - Schaumwein und Weißwein aller Couleur

wurden rauf und runter und von rechts nach links probiert und diskutiert. An reichlich Fleisch und Beilagen


fehlte es auch nicht, so dass die endgültig letzte Flasche um 2.30h geköpft und vernichtete wurde.





Unser Dank gilt allen, die da waren, mit uns getrunken, für die deutsche Nationalelf gebrüllt und die Kalbskoteletts und Entrecôtes platt gemacht haben! Besonders bedauerlich war allerdings, dass der Mitinitiator, der Direttore, leider kurzfristig nicht anreisen konnte. Der Besuch in Hamburg wird aber sicherlich bald nachgeholt - spätestens zur nächsten Twitter Proms Night!

Deshalb hoffen wir sehr, dass alle, die dieses Mal langfristig oder kurzfristig verhindert waren und doch noch absagen mussten, beim nächsten Mal dabei sind. Die 2. Twitter Proms Night wirft ihre Schatten jetzt schon voraus und wird selbstverständlich rechtzeitig via Twitter und Facebook angekündigt....



Fotos: Weinlounge Hamburg

Die Wiederentdeckung der Leidenschaft

Die Nachfrage nach Vinho Verde steigt von Jahr zu Jahr auch außerhalb der Ländergrenzen Portugals. Kein Wunder, dass die Winzerfamilie Meireles Ihr Familienweingut bereits Ende der 90er Jahre um 35ha erweitert hat, um diesem Boom um den „grünen“ Wein gerecht werden zu können.

Warum aber überhaupt „grüner“ (verde) Wein? Die Bezeichnung bezieht sich nicht auf die Farbe des Weins, sondern auf die im Norden Portugals befindliche Minho-Region, die aufgrund der frischeren Witterung grünere Landschaften hat als das restliche Land. Wenige wissen darüber hinaus, dass es ihn nicht nur als Weißwein, sondern ebenso als Rot- und Roséwein gibt, wenn gleich vornehmlich der weiße Vinho Verde exportiert wird; der rote Vinho Verde ist dagegen über Portugals Grenzen hinaus kaum bekannt.

Charakteristisch für Portugals Leichten ist sein spritzigen Charakter und sein feines Moussieren, da er mit natürlicher Kohlensäure versetzt wird.


Unser Vinho Verde „Seixoso“ der Quinta da Lixa, eine Cuvée aus den typischen Rebsorten Loureiro, Trajadura und Arinto zeigt genau diese charakteristischen Eigenschaften: eine frische, unaufdringliche Säure bei verführerischen Aromen von Zitrusfrüchten umhüllt von einem exotischen Negligé mit floralen Akzenten. Er tut genau das, was ein Vinho Verde tun soll, verführen und Leidenschaft wecken. Eiskalt genossen, ist er ein hervorragender Aperitif oder Sundowner. Aber auch zu leichten Salaten oder Schrimps mit Limonencreme macht er sich hervorragend. Und mit seinen leichten 9,5% Vol. Alkohol ist er selbst bei größter Sommerhitze ein passender Begleiter!

Quinta da Lixa | Vinho Verde Seixoso 2009 | DOC Vinho Verde, Portugal | Euro 5,95 je 0,75 (1l=€7,93)

1. Juli 2010

Die 1. Twitter Proms Night in Hamburg | Reminder









1. Twitter Proms Night


Statt "promenade" gibt's Falkenried-Piazza,
statt Konzert gibt's Wein!


Samstag | 10. Juli 2010 | ab 18.00h


Sie kennen Twitter? Bestens. Dann wissen Sie worum es geht!

Sie kennen Twitter nicht?
Macht auch nichts!
Twitter ist Microblogging in einem Netzwerk. Per Twitter können Kurznachrichten mit maximal 140 Zeichen versendet werden.

Egal, ob Sie twittern oder nicht, Sie sind herzlich eingeladen, an unserer
„1. Twitter Proms Night“ teilzunehmen, zu der sich twitternde Weinliebhaber aus ganz Deutschland außerhalb des Web2.0 im “richtigen Leben” treffen. Wir wollen „live“ gemeinsam Wein trinken und sofort persönlich darüber zu sprechen – statt mit max. 140 Zeichen darüber zu schreiben!

Der Clou: was getrunken wird, bestimmen Sie selbst!

Der Kostenbeitrag pro Person beträgt € 39,00 und beinhaltet Grillen „satt“ mit allem was dazu gehört, Mineralwasser und „Toilettenbenutzung“.
 Das Ganze findet natürlich bei uns in der Weinlounge Hamburg, Straßenbahnring 17, 20251 Hamburg statt!

Die ungewöhnlichen, vinophilen Rahmenbedingungen lauten wie folgt:

Für Wein, Weib und Gesang kann jeder selber sorgen; soll heißen, Probeflaschen, Raritäten aus dem Keller oder was weg muss, sind als Verkostungsmitbringsel mehr als herzlich willkommen. Alternativ kann selbstverständlich auf das Weinlounge-Sortiment zurückgegriffen werden - frei nach dem Motto "Wein gegen Bezahlung".




Das WM-Spiel um den 3. Platz ist selbstverständlich live und in Farbe mit dabei!






Verbindliche Anmeldungen bitte per E-Mail an marketing(at)weinlounge.com oder telefonisch unter 040 - 42 93 87 18. Gerne natürlich auch persönlich bei uns im Laden.

Wer den Hintergrund dieser Idee noch einmal in voller Länge nachlesen möchte, kann das hier tun...